Peter To Rot war ein junger Ehemann und Katechist in einem Dorf Neubritanniens, das zu Papua-Neuguinea in der Südsee gehört. Die japanische Besatzung der Insel von 1942 bis 1945, die alle Missionare interniert hatte, verbot auch den christlichen Katechisten ihr Wirken. Weil To Rot sich nicht einschüchtern ließ in seinem Seelsorgsdienst und zudem gegen die von den Japanern erlaubte Zulassung der Heirat einer zweiten Frau kämpfte, wurde er gefangengenommen und im Juni 1945 ermordet. "Ich weiß, sie werden mich töten. Ihr braucht euch keine Sorgen zu machen. Ich bin bereit, mein Leben hinzugeben in meiner Arbeit für JESUS."
Der junge Laie ist auch für uns durch seinen festen Glaube, seinen Eifer für das Heil der Seelen und seinen Einsatz für die sakramentale Ehe vorbildhaft.
Bei seinem Pastoralbesuch in Papua-Neuguinea sprach ihn der hl. Papst Johannes Paul II. in der Stadt Port Moresby am 17. Januar 1995 selig. In seiner Predigt sagte der Heilige Vater unter anderem:
"Mit dem ersten Seligen aus Papua-Neuguinea beginnt eine neue Epoche in der Geschichte des Volkes GOTTES in diesem Land. Zu allen Zeiten war das Martyrium Teil der Pilgerschaft dieses Volkes GOTTES... Im Lauf der Jahrhunderte sind in jeder Generation ruhmreiche Seiten des Martyrologiums der Kirche geschrieben worden... Heute wird euer Landsmann Peter To Rot, ein verehrter Sohn aus dem Volk der Tolai, ein Katechist aus Neu Britannien, in ihren Kreis aufgenommen. Überall singt die Kirche GOTTES Lob für dieses neue Geschenk... Der Selige hat den Wert des Leidens erkannt. Von seinem Glauben an CHRISTUS begeistert, war er ein treuer Ehemann, ein liebevoller Vater und engagierter Katechist, der für sein freundliches, liebenswürdiges und teilnahmsvolles Wesen bekannt war. Die tägliche Messe und die hl. Kommunion wie auch häufige Besuche beim HERRN im allerheiligsten Sakrament stärkten ihn und verliehen ihm die Weisheit, den Mutlosen mit seinem Rat beizustehen, und schließlich die Kraft, bis zum Tod auszuharren. Um ein guter Verkündiger des Evangeliums zu sein, lernte Peter To Rot eifrig und suchte den Rat weiser und heiliger 'großer Männer'. Vor allem aber betete er für sich selbst, seine Familie, sein Volk und die Kirche. Sein Zeugnis für das Evangelium inspirierte wiederum andere in sehr schwierigen Situationen, denn er lebte sein christliches Leben auf so reine und freudige Weise. Ohne sich dessen bewusst zu sein, bereitete er sich sein ganzes Leben lang auf sein größtes Opfer vor: indem er täglich für sich selbst starb, ging er mit seinem HERRN den Weg, der nach Golgotha führt (vgl. Mt 19,38-39)...
Als das Dorf Rakunai während des 2. Weltkriegs besetzt war und die heroischen Missionsgeistlichen in Gefangenschaft waren, übernahm er die Verantwortung für das spirituelle Leben der Dorfbevölkerung. Er setzte nicht nur die Weiterbildung der Gläubigen fort und besuchte die Kranken, sondern taufte, assistierte bei Trauungen und führte die Menschen im Gebet.
Als die Behörden dazu übergingen, Polygamie zu legalisieren und zu fördern, erkannte der selige Peter To Rot darin den Verstoß gegen die christlichen Prinzipien und verurteilte mit Entschlossenheit diese Praxis. Vom Geist GOTTES erfüllt, verkündete er ohne Furcht die Wahrheit über die Heiligkeit der Ehe. Er weigerte sich, den "einfachen Weg" (vgl. Mt 7,13) des moralischen Kompromisses zu gehen. Er sagte: "Ich muss meine Pflicht als Zeuge der Kirche für JESUS CHRISTUS erfüllen." Angst vor Schmerz und Tod konnte ihn nicht abhalten. Peter To Rot war auch während seiner letzten Gefangenschaft ruhig, ja sogar voller Freude. Er sagte den Leuten, er sei bereit, für den Glauben und sein Volk zu sterben.
Am Tage seines Todes bat Peter To Rot seine Frau, ihm sein Katechistenkreuz zu bringen. Es begleitete ihn bis an sein Ende. Obwohl er ohne Gerichtsverfahren verurteilt worden war, erlitt er sein Martyrium mit großer Fassung. Dem Beispiel seines HERRN - des "Lammes GOTTES, das die Sünde der Welt hinwegnimmt" (Joh 1,29) - folgend, war auch er "wie ein Lamm, das man zum Schlachten führt" (Jes 53,7). Dennoch hat dieses "Weizenkorn", das leise in die Erde gefallen ist, die Kirche von Papua-Neuguinea mit einer reichen Ernte gesegnet!..."
(Das Buch konnte auch in Übersetzung in der Ukraine erscheinen.)