(FMG-INFORMATION 93, April 2008)

 

Der Weg zur Seligsprechung der Hirtenkinder

 

José Kardinal Saraiva Martins,
Präfekt der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungen

Aus dem Vortrag am 12.10.2007 im Umkreis des Internationalen Kongresses
„Fatima für das 21. Jahrhundert“

Quelle: Dreimonatsblatt „Die Seligen Francisco u. Jacinta Marto, Mitteilungen über die Seherkinder, Okt./Dez. 2007,

Herausg. Postulaçãi de Francisco e Jacinta Marto, Fatima.

 

Wir nehmen eine Teil des Vortrags des Kardinals (in der etwas holprigen Übersetzung des als Quelle genannten Mitteilungsblattes) vor allem deshalb in die FMG-INFORMATION auf, weil hier die Seligsprechung von Kindern (die nicht Märtyrer sind) behandelt wird, was ja auch im Hinblick auf andere Seligsprechungsverfahren grundlegend wichtig ist. Vorher war der jüngste selig (und heilig) Gesprochene der knapp 15-jährige Domenico Savio (bei den Märtyrern gibt es viel jüngere Heilige). Der Kardinal berichtet über die neu angestellten Studien nach 1981. Das Dekret über den heroischen Tugendgrad der beiden Fatimakinder (knapp 10 bzw. knapp 11 Jahre) wurde dann am 13. Mai 1989 promulgiert, das für Anna de Guigné (knapp 11 J.) am 3. März 1990, für Mari Carmen González-Valerio (9 Jahre) am 12.1.1996 und für Antonietta Meo (6 ½ Jahre) nun am 17.12.2007.

 

»Wenn die Heiligen ein Geschenk an die Kirche und die Welt sind, dann gilt dies auch in einer besonderen Weise für die Seligen Francisco und Jacinta. Aus zwei wichtigen Gründen, die ich Ihnen vorstellen möchte: Die Tatsache, dass Jacinta und Francisco die zwei ersten Kinder sind, die nicht Märtyrer sind, welche zu den Ehren der Altäre erhoben wurden, und dann die besonderen Zeichen ihrer Heiligkeit.

 

Sie sind die ersten Kinder, die Nicht-Märtyrer sind, die selig gesprochen wurden

Die beiden Hirtenkinder sind eine besondere Gabe an die Kirche, vor allem weil sie die ersten Kinder und Nicht-Märtyrer sind, die selig gesprochen wurden in der 2000-jährigen Geschichte der Kirche. Ihre Erhebung zur Ehre der Altäre erfolgte durch Johannes Paul II. am 13. Mai 2000 hier in der Cova da Iria, ein beachtenswertes Ereignis von unberechenbarem historischem Wert.

Es ist tatsächlich bekannt, bis 1981 hat die Kirche nie für Kinder, die Nicht-Märtyrer sind, den heroischen Tugendgrad zugestanden. Das ist unverzichtbare Voraussetzung für eine mögliche Selig- oder Heiligsprechung. Dies geschah aus dem einfachen Grund, Kinder seien wegen ihres zarten Alters nicht fähig, christliche Tugenden in heroischem Grad zu praktizieren.

Es gab dann eine Tatsache, die von bezeichnender Bedeutung wurde. Trotz der erwähnten Praxis der Kirche traf eine beeindruckende Zahl von „Bittgesuchen“ ein, die baten, diese Kinder mögen so bald als möglich selig gesprochen werden. Die Briefe kamen aus allen Kontinenten, bei der immensen Mehrheit der Fälle handelte es sich nicht um gewöhnliche Briefe, sondern um Briefe mit starken Argumenten und Dokumenten.

Deswegen entschied sich der Heilige Stuhl, über die Kongregation der Seligsprechung der Heiligen solle die Angelegenheit vertieft werden. Es kam zu einer vertieften Studie über „Die Eignung der Kinder in der Ordnung, heroisch die Tugenden auszuüben“. Man gelangte an verschiedene Fachleute der Aszetik und Mystik, der Moral, der Psychologie, Medizin, Pädagogik und Rechtsfragen.

Hier die Folgerungen, zu denen die Fachleute gekommen sind:

1. Zweifellos, Kinder sind in der Lage, nicht nur „heroische Akte“ zu setzen, sondern auch „heroische Haltungen“ zu besitzen und darum können sie heroisch die christlichen Tugenden praktizieren.

2. Diese Bestätigung gründet in der Gewissheit: das natürliche Wachstum ist so, dass auch Kinder heroische Entscheidungen fällen können, und zwar solche Heroizität  in den Tugenden, die zu einer Seligsprechung erforderlich sind.

3. Alles hängt von einer ernsten Untersuchung ab – wie dies bei den Erwachsenen der Fall ist – wie offen und treu die Person gegenüber der Gnade GOTTES ist, die ja selbstverständlich auch in den Kindern wirkt.

4. So gibt es keinen gültigen Grund, die Möglichkeit der Seligsprechung eines Kindes zu leugnen.

Diese Folgerungen wurden durch den Papst approbiert, die Untersuchung wurde unter dem theologischen und geschichtlichen Gesichtspunkt der Causa zur Seligsprechung von Jacinta und Francisco fortgesetzt. Die Theologen, welche sich damit zu beschäftigen hatten, bestätigten kategorisch: der heroische Tugendgrad sei den beiden Dienern GOTTES zuzugestehen.

Bezüglich Jacinta schloss ein Theologe seine Studien in dieser Form ab: „Es beeindruckt, dass sie in heroischer Weise auf die großen Schmerzen ihrer Krankheit blickte, die zum Tode führen sollten; ohne sich je darüber zu beklagen, opferte sie alles GOTT auf, um ‚JESUS zu trösten’ und Unsere Liebe Frau, für die Bekehrung der Sünder, für die Kirche, für den Papst und die leidende Menschheit zu bitten. Wie viele Erwachsene, selbst gute Christen, hätten solche Schmerzen angesichts des Todes in diesem urtümlichen übernatürlichen und heroischen Sinn ertragen können? Sie war bewegt durch den vertrauensvollen Wunsch, JESUS zu begegnen und für immer bei Ihm und mit der heiligsten Jungfrau zu sein!“

Ein anderer Theologe hat in gleicher Weise in Bezug auf Francisco sich folgendermaßen ausgedrückt: „Wir sind überrascht und ergriffen von besonderem Entzücken, ein Geschöpf mit einer solchen Zärtlichkeit zu bewundern, mit einer solchen Glut im Gebet, das gelegentlich exstatisch war, mit einem wunderbaren Geist der Abtötung und der Buße und mit einer so kristallklaren Bescheidenheit. Besonders beeindruckend ist sein Wunsch zu leiden: Sein Leiden ist nicht umsonst, wie im Fall verhärteter Sünder, es ist nicht büßerisch, wie bei den Konvertiten, vielmehr anpassend. Er vereinigt seine unschuldige Seele mit dem Leiden CHRISTI, des HERRN, als reine Opfergabe mit lieblichem Wohlgeruch.“

Der heroische Grad der Tugenden der beiden Hirtenkinder wurde offiziell durch Johannes Paul II. proklamiert. So wurde der Weg geöffnet zur Seligsprechung anderer Kinder.

Mit der Seligsprechung von Jacinta und von Francisco erfüllte sich die Prophetie von Papst Pius X. Er bezog sich auf die Kritiken, die in Frankreich durch seine Entscheidung, Kinder zur Ersten Kommunion zuzulassen, hervorgerufen wurden, und erklärte: „In Frankreich kritisiert man heftig die Frühkommunion, die wir beschlossen haben. Wir aber bestätigen, dadurch wird es auch Heilige unter den Kindern geben. Und ihr werdet es sehen.“

Pius XII., dessen Seligsprechungsprozess läuft, macht dieselbe Prophetie. Hier seine Worte: „Ihr dürft nicht glauben, dass das zarteste Kindesalter ein Hindernis auf dem Weg zur erfüllten Vollkommenheit der Heiligkeit sei. Es wird unter den Kindern Heilige geben, so rief unser Vorgänger Pius X. aus, als er den Kindern die eucharistischen Tabernakel öffnete. Er wusste so, wie auch wir wissen, dass das körperliche Alter für die Seele nicht schädlich ist, denn das menschliche Wesen kann auch im Kindesalter die Vollkommenheit des geistlichen Alters erreichen (hl. Thomas, Summ. Theol. III. Q 12). Wenn JESUS die geistliche Kindschaft als Bedingung zum Eintritt in den Himmel setzt, sagt er danach: Lasst die Kinder zu mir kommen, wie kann man den Kindern verweigern, dass sie ebenfalls die evangelische Vollkommenheit erlangen können?“

Nein. Keineswegs. Beweis dafür sind die zwei Hirtenkinder, die nach der neuen Prozessordnung der Kirche, welche mit ihnen eingeführt wurde, feierlich zu den Ehren der Altäre erhoben wurden. Sie, die in einer bestimmten Form am Anfang dieses Prozesses standen, sind auch jene Ersten, welche die Früchte genießen dürfen.

 

Besondere Merkmale der Heiligkeit der Hirtenkinder

Die beiden seligen Hirtenkinder sind ein Geschenk für die Kirche und für die Welt, und dies vor allem wegen ihrer Heiligkeit, die sie zu zwei außergewöhnlichen Gestalten der Heiligengeschichte des heutigen Christentums macht. Sie sind zwei faszinierende Gestalten für die Gläubigen der ganzen Welt, die Zuflucht nehmen bei ihnen mit großer Liebe und großem Vertrauen in bedeutenden Anliegen. Das Bezaubernde der Heiligkeit der beiden Kinder der Cova da Iria kommt von ihrer Charaktereigenart. Heilige sind immer anders und unwiederholbar. Sie sind beschenkt mit unterschiedlichen Charismen... Worin besteht die besondere Weise, das Evangelium, das den Hirtenkindern so eigentümlich ist zu leben? Die Antwort... finden wir in den besonderen Merkmalen ihrer Heiligkeit, welche in vier Worte zusammengefasst werden können: Glaube, Bekehrung, Eucharistie und Rosenkranz.... (...)

 

Die Heiligkeit der Hirtenkinder gilt für alle

„Das ist der Wille GOTTES, eure Heiligung“ sagt der hl. Paulus im Brief an die Thessalonischer (1 Thess 4,3). Mit der Zeit gab es immer mehr Männer und Frauen als Vorbilder der Heiligkeit und sie wurden mit dieser Ehrung durch die Kirche anerkannt und verbreitet. Anfangs waren es nur die Martyrer, aber schnell gab man große Bedeutung auch jenen Christen, die heroisch die Tugenden lebten. Im 5. Jahrhundert begann ein langer und strenger Untersuchungsprozess über den heroischen Tugendgrad des christlichen Lebens, bis jemand für die ganze Kirche als Heiliger erklärt werden konnte. Später wurde auch der Jahrestag ihres Todes gefeiert, sie wurden öffentlich verehrt, Kirchen und Basiliken zu ihrer Ehre errichtet.

Nach den Engelserscheinungen von 1916 und den sechs Erscheinungen Unserer Lieben Frau 1917 brachten die drei Hirtenkinder noch heroischer ihre Gebete und Opfer im Sinne der Botschaft der GOTTESmutter dar: für die Bekehrung der Sünder und zur Sühne ihres Unbefleckten Herzens. GOTT sandte dann bald die Lungenentzündung dem Francisco und der Jacinta. Im Oktober 1918 erkrankte zuerst Francisco und kurze Zeit später Jacinta. Als der Augenblick des Abschieds des Bruders für den Himmel kam, gab ihm Jacinta die Empfehlungen: „Sag viele Grüße von mir an Unseren HERRN und Unsere Liebe Frau und sage ihnen, dass ich alles erleide, was sie wollen, damit die Sünder sich bekehren und als Sühne für das Unbefleckte Herz Mariens.“ Sie litt stark beim Tode ihres Bruders. Es kam auch der Tag für Jacinta, dass sie ins Spital in Lissabon gebracht wurde, um dort allein zu sterben, wie Unsere Liebe Frau es ihr vorausgesagt hatte. Der Abschied von Lucia zerriss ihr das Herz: „Wir  werden uns nie mehr sehen! Nachher werde ich dort viel für dich beten. Sage nie jemandem das Geheimnis, auch wenn sie dich töten. Hab JESUS sehr gern und das Unbefleckte Herz Mariens und bring viele Opfer für die Sünder.“ Von Lissabon aus ließ sie noch Lucia sagen, dass Unsere Herrin schon dort zu ihr gekommen sei. Sie hätte ihr die Stunde und den Tag gesagt, an dem sie sterben werde. Nach kurzer Zeit kam die Nachricht, sie sei mit Unserer Lieben Frau am 20. Februar 1920 zum Himmel gegangen.

Über all das berichtete uns Lucia. Auf Anordnung Unserer Lieben Frau sollte sie ja noch einige Zeit auf Erden bleiben, nicht nur, um die ganze Botschaft von Fatima bekannt zu geben, sondern auch das verborgene, heroische Leben von Francisco und Jacinta. Was sie bekannt gab, verbreitete sich ganz schnell durch die ganze Welt.

Trotz der kirchlichen Praxis, den heroischen Tugendgrad bei Kindern nicht für möglich zu halten, gelangte eine beeindruckende Zahl bischöflicher Bittgesuche nach Rom, in denen um die Seligsprechung der Hirtenkinder gebeten wurde. Der Ruf der Heiligkeit dieser Kinder hatte eben die Kirche erobert. Angesichts dessen kam der Heilige Stuhl in einem strengen und vertieften Prozess und Studium über ihr kurzes Leben zur Schlussfolgerung, dass Francisco und Jacinta die christlichen Tugenden heroisch gelebt hatten. Das wurde 1989 offiziell von Johannes Paul II. veröffentlicht. Da auf ihre Fürsprache hin auch ein Wunder bewiesen wurde, konnten sie feierlich zur Ehre der Altäre erhoben werden. Hinter diesen beiden heiligen Gestalten finden wir die geistliche Lehre, welche ihnen unsere Himmlische Mutter gelehrt hatte. Sie lebten diese Lehre und erreichten schnell die Heiligkeit. Mit ihren wenigen Lebensjahren wurden sie nicht nur revolutionär, sondern reformatorisch, wie einst der hl. Franz von Assisi, dessen Kirchenreform eine wahre Revolution war. – „Es reicht nicht, heute heilig zu sein. Im jetzigen Augenblick benötigen wir Heilige, die gleichzeitig Genie sind, ähnlich wie eine Stadt, in der eine Pest wütet und Ärzte braucht“ – sagte Simone Weil.

Francisco und Jacinta sind die großen Wiedergutmacher der Beleidigungen gegen GOTT und die Fürsprecher für die Bekehrung der Sünder! Mit einem Wort: Für alles, was heute Fatima ist, sind sie Modell geworden, und wir sind eingeladen, ihrem Beispiel nachzufolgen.«

 

 

 

Kondome sind keine Lösung

 

Aus einem Interview mit Bischof Hugh Slattery von Tzaneen, Südafrika

Quelle: Zenit.org 22.1.2008

 

Bischof Slattery hat in Verbindung mit einem Produzenten Norman Servais einen Dokumentarfilm mit dem Titel „Sowing in Tears“ („Sie säen unter Tränen“) gedreht, der bei einem internationalen katholischen Film-.und Multimediafestival „Niepokalanow 2007“ mit einem Preis ausgezeichnet wurde und der über Hiv/Aids in Südafrika handelt. In dem Zenit-Interview (geführt von Carrie Gress, Übersetzung aus dem englischen Original C. und G. Gutberlet) wird er darüber bzw. über die Situation bezüglich Aids in Südafrika, befragt. Wir zitieren einige Passagen seiner Darstellung:

 

»...Die Lage ist in ganz Südafrika wirklich schlimm, und sie verschlimmert sich immer mehr. Die Provinz Limpopo ist eine der ärmsten des Landes. - Unter der erwachsenen Bevölkerung im Alter von 15 aufwärts beträgt die HIV/AIDS-Rate rund 20 Prozent. Die überwiegende Mehrheit der Menschen, die mit dieser Krankheit leben, wissen gar nicht, dass sie an ihr erkrankt sind. Infolgedessen breitet sie sich mit alarmierender Geschwindigkeit immer weiter aus. – Nach neuesten Prognosen beträgt - angenommen, HIV/AIDS breitetet sich weiterhin so schnell aus wie jetzt – die Wahrscheinlichkeit, dass sich eine 15-jährige Südafrikanerin im Lauf ihres Lebens mit HIV/AIDS infiziert, 50 Prozent. Bei Jungen liegt die Infektionsrate etwas niedriger. - Die Menschen wissen zwar inzwischen mehr über AIDS als noch vor einigen Jahren, aber oft ist ihr Wissen lückenhaft und unzutreffend. Aber dieses Bewusstsein und diese Kenntnis wirken sich selten auf das Verhalten aus.«

 

ZENIT: Der Film führt die stetige Weiterverbreitung von HIV/AIDS unter jungen Menschen auf drei Ursachen zurück: mangelnde Orientierung durch die Eltern, Veränderungen in der Regierung und Beeinflussung von außen, durch Interessengruppen. Welche Rolle spielen diese Faktoren konkret?

»Die Eltern haben es wirklich sehr schwer, wenn es darum geht, ihren Kindern eine angemessene Orientierung zu geben. Die meisten von ihnen haben, als sie selbst heranwuchsen, diese Art von Unterweisung nicht bekommen, und sie besitzen im Allgemeinen nicht die Sachkenntnis, um ihre Kindern ent­sprechend zu unterweisen.

Der Übergang zur Demokratie in Südafrika hat zwar Freiheit gebracht, er hat aber auch seinen Preis gekostet, was besonders die jungen Menschen zu spüren bekommen. Sehr aggressiv ist eine sehr säkulare Menschenrechtskultur für alle, auch die Kinder, vorangetrieben worden. Als Folge davon erleben die Eltern, dass sie keine Autorität über ihre eigenen Kinder haben. Und sie lassen sie eben das tun, was sie wollen. Manchmal drohen Kinder auch ihren Eltern: „Wenn du mich anrührst, werde ich es der Polizei melden!“ - Die Regierung hat Mitte der 90er-Jahre ein sehr liberales Abtreibungsgesetz verabschiedet, das es Minderjährigen erlaubt, ohne Zustimmung ihrer Eltern eine Abtreibung vornehmen zu lassen. Sie werden lediglich beraten, aber nicht dazu verpflichtet, ihre Eltern zu informieren. - Vor kurzem verabschiedete die Regierung auch ein Gesetz, das die „Ehe“ gleichgeschlechtlicher Paare erlaubt.

Trotz der Propagierung von Kondomen in den Schulen ist die Schwangerschaftsrate unter Schulmädchen hoch. Mitunter beträgt sie bis zu 20 Prozent. - Der Einfluss von außen fördert und verstärkt all diese Verhaltensweisen. Man verdient ja auch in der Tat an dem Millionen-Dollar-Kondom-Geschäft eine Menge Geld.

Südafrika und die Nachbarländer Botswana und Swaziland haben die höchste Rate von HIV/AIDS-Infektionen weltweit, und es werden dort auch die meisten Kondome verteilt.

Der Schluss, dass mehr Kondome mehr AIDS-Fälle und mehr Todesfälle bedeuten, ist unausweichlich. Es ist natürlich hier genauso politisch unkorrekt („politically incorrect“) wie in der westlichen Welt, auch nur die Möglichkeit anzudeuten, dass Kondome tatsächlich die Ausbreitung dieser tödlichen Krankheit eher begünstigen als eindämmen.«

 

Der Bischof berichtet dann, dass die Möglichkeit, durch Aids jung zu sterben, aus dem häufigen Erleben von Beerdigungen von Menschen im jungen oder mittleren Alter von vielen allmählich als etwas „Normales“ angesehen wird. Es herrsche wegen Aids eine »tiefe Hoffnungslosigkeit und ein Fatalismus in den Familien und den Gemeinden, viel Schmerz und großes Leid, Schweigen und Scham, Zorn und Schuldbewusstsein, Verwirrung und Schuldzuweisung an andere.« Eine Krankenbetreuerin aus einer seiner Gemeinden habe kürzlich erzählt, sie nehme gerade an der neunten Beerdigung eines nahen Verwandten teil, die in diesem Jahr am „Virus“ gestorben seien. Der Tod sei sicherlich stark präsent im Bewusstsein vieler Kinder.

»Unsere Gesellschaft ist traumatisiert und lahmgelegt, da die Pandemie immer mehr außer Kontrolle gerät und die Zahl der AIDS-Waisen und der Haushalte, in denen nur noch Kinder sind, ständig zunimmt.«

 

Der Bischof wird dann befragt nach dem Methoden, die die Kirche anwendet, um die Ausbreitung von HIV zu stoppen, besonders angesichts der vorherrschenden Ansicht, Kondome seien die „große Lösung“. Er antwortet:

»Als Kirche versuchen wir, den Schleier der Geheimhaltung und Leugnung rund um HIV/AIDS zu lüften und die Menschen dazu zu bringen, offen darüber zu sprechen. Dies zu tun, ist sicherlich schwierig, besonders bei Männern. Man hat den Menschen in einer totalen Gehirnwäsche eingeredet, dass es in Wirklichkeit gar keine Krise gibt. - Sie erleben, dass eine Menge Menschen der jüngeren Generation sterben. Man sagt ihnen jedoch, die Menschen bekämen AIDS, weil sie die Kondome nicht richtig benutzten, die bewirken sollten, dass der Geschlechtsverkehr ungefährlich wäre. Dahinter verbirgt sich auch noch der weit verbreitete Aberglauben, dass Menschen, die an AIDS sterben, verhext wurden.«

 

Der erste, entscheidende Schritt sei, die Menschen zu überzeugen, dass ein wirklicher Notstand bestehe. Dann wolle man die Menschen überzeugen, dass es eine wirksame Lösung gebe – dass Enthaltsamkeit vor der Ehe und Treue in der Ehe die Ausbreitung von Aids schnell stoppen würden. Das werde auf zwei DVDs aufgezeigt, die dritte DVD befasse sich mit der Betreuung der Kranken, Sterbenden und Aids-Waisen, und eine vierte mit Ehe und Familie (als eigentlicher Lösung der Aids-Pandemie). Der Bischof wird bezüglich der zweiten DVD („The Change is On“ [„Es bewegt sich was“]) näher befragt, die die in Uganda praktizierte Methode der Erziehung zur Enthaltsamkeit dokumentiert, warum Uganda als Erfolgsmodell und Vorbild bezeichnet werde...

»Uganda war das erste Land, das das Problem der AIDS-Pandemie seit den frühen 90er-Jahren wirklich ernsthaft anpackte. Die starke, überzeugende Führerschaft seines Präsidenten Museveni war der entscheidende Faktor bei der Reduzierung der Ausbreitung von HIV/AIDS von über 25 auf 6 Prozent bis zum Jahr 2002.

Er predigte „common sense“ statt „condom sense“ („gesunden Menschenverstand“ statt „Kondomgläubigkeit“), als er sein Land mobilisierte, indem er Enthaltsamkeit vor der Ehe und Treue in der Ehe als kulturelle Werte propagierte. Er sagte wörtlich: „Ich habe mich nachdrücklich für eine Rückkehr zu unseren kulturellen Werten eingesetzt, die der Treue einen hohen Wert beigemessen und vorehelichen und außerehelichen Geschlechtsverkehr verurteilt haben.“

Uganda gilt zu Recht als Modellbeispiel für die Eindämmung von HIV/AIDS, für Afrika und die ganze Welt. Häufig jedoch wird der Grund für Ugandas Erfolg, besonders in den westlichen Medien, nicht der Wahrheit entsprechend dargestellt.

Es wird fälschlich behauptet, die Propagierung von Kondomen wäre der Hauptgrund für den Erfolg des Landes. Diese falsche Darstellung zusammen mit der aggressiven, unlauteren Werbung für Kondome scheinen die Hauptgründe dafür zu sein, warum andere Länder sich nur ziemlich langsam Ugandas Initiative anschließen, indem sie entschieden Enthaltsamkeit und Treue als Waffen gegen AIDS wählen.

Es ist höchst unwahrscheinlich, dass der Weltaidstag jemals die Leitidee „Sei enthaltsam und treu“ zum Thema haben wird. Das jedenfalls wäre eine Antwort, die den Charakter bildet, ein gutes Familienleben gewährleistet, nichts kostet und eine 100prozentige Erfolgsgarantie bietet.

Neuerdings gab es in Südafrika in hohen Regierungskreisen einiges Gemunkel über die Rolle von Enthaltsamkeit und Treue bei der Bekämpfung von AIDS. Hoffentlich wird dieses Gemunkel lauter, und hoffentlich lassen sich die Menschen immer mehr von dieser sicheren Lösung überzeugen. Lassen wir uns von Uganda inspirieren, um dem Ansturm von AIDS Widerstand zu leisten.«

 

 

 

Meldungen - Meinungen

 

Kleidung und die Würde der Frau

Perth/Australien. Erzbischof Barry Hickey von Perth in Westaustralien wies in einem Zeitungsinterview darauf hin, dass junge Menschen sich oft des Zusammenhanges zwischen anständiger Kleidung und der Würde der Frau nicht bewusst seien. Er warnte spärlich bekleidete junge Frauen davor, ungewollte sexuelle Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. „Es gibt gewisse Risiken darin, sich freizügig zu kleiden, weil es die Aufmerksamkeit der Männer an sich zieht, und damit müssen die Frauen umgehen können“. Es sei Tatsache, dass die Schamhaftigkeit der Kleidung mit der Würde der Frau zu tun habe. „Die Kleidung hat damit zu tun, wie man sich der Welt zeigt, und diese frauliche Würde sollte Teil des Lebens sein, nicht nur sexuelle Verlockung“, so der Erzbischof. Hickey verurteilte auch die Werbung für Kondome. Die Gesellschaft sei „sehr im Irrtum“, wenn sie Kondome damit bewerbe, dass sie sexuelle Aktivität sicher mache. Man gebe den jungen Menschen „nur falsche Versprechen, weil die Fehlerquote der Kondom sie irgendwann einholen wird, und dann werden die Konsequenzen des Geschlechtsverkehrs da sein“. Auch zur Vermeidung von Krankheiten taugten Kondome letzten Endes nicht. „Es gibt eine andere Antwort, und die ist Selbstbeherrschung und Keuschheit“. Die freizügigen Verhaltensweisen der Gesellschaft ermutigten schon sehr junge Menschen zur sexuellen Aktivität. Man müsse nur die Hochglanzmagazine betrachten, um die Ausbreitung der Pornographie zu erkennen, und wie leicht sie über das Internet zugänglich sei. „Wir sollten uns also für Keuschheit vor und die Treue in der Ehe einsetzen; das ist eine Botschaft, die für jeden hilfreich sein wird“, unterstrich Erzbischof Hickey. (Vgl. kath.net 15.11.07)

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„Sechstes Gebot hat nichts an Aktualität eingebüßt“

Berlin. „Eine Familie, die auf Ehe gründet, ist nach wie vor für die meisten Menschen das bevorzugte Lebensmodell.“ Das stellte der Berliner Erzbischof, Kardinal Georg Sterzinsky, in einem Beitrag für die Tageszeitung „Die Welt“ fest. „Die Statistik scheint gegen das 6. Gebot zu sprechen: Die Zahl der Scheidungen steigt und selbst die Zahl der Eheschließungen geht zurück. Fakten dürfen aber nicht zur Norm werden.“ Menschen wünschten verlässliche Partnerschaften unter Ausschluss Dritter; trotz sozialer Veränderungen sei die auf die Ehe gegründete Familie die am häufigsten gewählte Lebensform in Deutschland geblieben. Es gebe eine grundlegende Übereinstimmung zwischen dem, „was junge Menschen, die noch nicht durch bittere Erfahrungen resignierten oder missbraucht worden sind, sich für ihre persönliche Zukunft wünschen“, und der kirchlichen Lehre über Ehe und Familie. Es gehe um eine unverbrüchliche Partnerschaft von Mann und Frau in Gleichberechtigung und Liebe und um einen geschützten Raum, in dem Kinder und Erwachsene sich als Personen entfalten können. Das 6. Gebot „Du sollst nicht ehebrechen“ ziele auf ein „verlässliches und bedingungsloses Versprechen in Gegenseitigkeit“. Es habe nichts an Aktualität eingebüßt. (Vgl. kath.net 10.12.07)

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Unmoralisch

Minneapolis/USA. Anhänger der Homo-Ideologie veranstalteten am 2. Dezember 2007 eine Demonstration vor der Kathedrale der Erzdiözese St. Paul – Minneapolis gegen den Erzbischof-Kaodjutor John C. Nienstedt. Er hatte im November in der Diözesanzeitung die katholische Lehre über die Homosexualität bekräftigt und klar ausgesagt: „Jene, die aktiv homosexuelle Akte oder eine homosexuelle Lebensführung ermutigen und fördern, kooperieren formal mit einem großen Übel. Wenn sie das bewusst und willentlich tun, sündigen sie schwer. Sie seien dann, wenn sie nicht bereuen und beichten, von der hl. Kommunion ausgeschlossen. Auch eine Lokalzeitung nahm Partei gegen den Koadjutor und warf ihm vor, katholische Eltern von praktizierenden Homosexuellen verletzt zu haben. – In einer traditionalistischen Zeitung wurde kommentiert: „Gibt es irgend etwas im Wortschatz ‚progressiver’ Katholiken dieser Tage, außer Zigarettenrauchen und Nachlässigkeit beim Mülltrennen, das als unmoralische Handlung betrachtet werden könnte?“ Es wurde auch auf die Interview-Aussage des US-Marinegenerals Peter Pace mit der „Chicago Tribune“ vom März 2007 verwiesen, der gesagt hatte: „Ich glaube, dass homosexuelle Akte zwischen zwei Individuen unmoralisch sind. Wir sollten solche unmoralische Akte nicht dulden.“ (Vgl. kn 10.12.07)

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Heimgang von Kardinal Stickler

Der österreichische Kurienkardinal Alfons Maria Stickler starb am 12. Dezember 2007 im Vatikan im Alter von 97 Jahren. Stickler war 1937 im Salesianerorden zum Priester geweiht worden. Er lehrte an der römischen Salesianer-Hochschule und wurde 1971 von Paul VI. zum Präfekten der Vatikanischen Bibliothek ernannt.1983 empfing er von Johannes Paul II. die Bischofsweihe und wurde zum Archivar und Bibliothekar der Hl. Röm. Kirche ernannt. 1985 folgte die Erhebung zum Kardinal; 1988 trat er von seinen Kurienämtern zurück. – Kardinal Stickler hat sich vielfach zu Streitfragen der aktuellen Diskussion mit klar kirchlichen Aussagen zu Wort gemeldet, etwa zur Ehelehre von „Humanae vitae“, zu den Wiederverheirateten Geschiedenen, zum Zölibat usw. Mit Dankbarkeit erinnert sich der FREUNDESKREIS MARIA GORETTI e. V. der langen Verbundenheit des Kardinals mit unserer Arbeit. So schrieb er uns einmal: „Sie huldigen nicht einem falschen Irenismus und Pazifismus, sondern sind sich der heiligen Pflicht auch der Laien bewusst, ihren wirksamen Beitrag zur notwendigen Neuevangelisierung zu leisten. Er besteht von Ihrer Seite nicht zuletzt darin, dass Sie mit Mut das Tabu des Schweigens brechen, das die Gegner der wahrhaften Neuevangelisierung aufgebaut haben, um die sogenannten ‚Tabus’ der Ehrfurcht vor GOTT und den Menschen ungehinderter zerstören zu können. Dass Sie dabei in ganz besonderer Weise der Jugend helfen wollen, die am meisten gefährdet ist, weil sie das Instrument für Gedeih und Verderb der Zukunft ist, muss Ihnen zum besonderen Verdienst angerechnet werden... Mit dem Dank für Ihre FMG-Informationen und herzlichen Wünschen für Ihr verdienstvolles Wirken.. grüßt Sie Ihr Alfons M. Kardinal Stickler SDB.“ Wir hatten auch die Freude, dass er im Jahr 1990 mit unserer Pilgergruppe in einer Kapelle nahe dem Petrusgrab die hl. Messe feierte und in seiner Predigt die Bedeutung der Reinheit herausstellte. R. i. P.

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Menschenverachtender Organhandel

Philippinen. Die Bischofskonferenz des Landes fordert strengere Gesetze gegen den Organhandel. Diese Praxis sei illegal und mache Geld mit der Würde des Menschen. Die Händler seien kriminelle Banden, die Straßenkinder oder Obdachlose entführten und umbrächten, so die Bischöfe. Arme Menschen, die die Risiken nicht kennten, würden mit Geld angelockt. Die Empfänger der Organe seien Menschen aus reicheren Län­dern, die wegen der niedrigen Kosten auf die Philippinen kämen. (Vgl. fides/rv 20.12.07)

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Liberalismus und Unmoral macht Bischof Angst um die Zukunft Litauens

Wigratzbad. In einer Predigt am 10.10.2007 in der Gebetsstätte Wigratzbad schilderte der Oberhirte der Diözese Panevezys in Litauen, Bischof Jonas Kauneckas, die jahrhundertelange leidvolle Geschichte des litauischen Volkes. Der katholische Glaube habe in Litauen auch das sowjetische Verbot im 20. Jahrhundert überstanden. Papst Johannes Paul II. habe 1993 dem litauischen Volk für sein Glaubenszeugnis gedankt. Bischof Kauneckas antwortete in seiner Predigt auf die Frage, woher diese Stärke komme: „Die Litauer sind stark durch das Kreuz und durch das Blut CHRISTI.“ Der Einbruch des westlichen Liberalismus aber macht dem Bischof nun Angst: „Doch nun ist der schreckliche Liberalismus mit all seinen Folgen auch nach Litauen hereingebrochen: Unsittlichkeit, Prostitution, Arbeitslosigkeit und Armut. Nie hatte ich in meinem Leben Angst gehabt. In der Sowjetzeit war ich Kämpfer, ich war Mitglied des Komitees für die Verteidigung der Rechte der Gläubigen. Ich hatte mich damals nie gefürchtet! Wusste ich doch, dass man uns mit Gewalt nicht besiegen kann. Jetzt aber habe ich Angst um die Zukunft Litauens. Doch wir wollen auch im Kapitalismus stark bleiben! Stark im Glauben, stark mit dem Kreuz, stark mit der Marienverehrung, mit dem Rosenkranz in der Hand.“ Der Bischof nannte das Gebet „unsere einzige Hoffnung“. Jeden Sonntag werde in allen Kirchen das Allerheiligste zur Anbetung ausgesetzt. Jeden Tag beteten Hunderte, ja Tausende den Rosenkranz. Mit Blick auf die Schriftstelle von Sodom und Gomorra, wo zehn Gerechte zur Rettung ausgereicht hätten, sagte Kauneckas: „Litauen hat tausende Retter. Darum bin ich davon überzeugt, dass in Li­tauen der Glauben siegen wird. Das ist meine Hoffnung.“ (Vgl. „Kirche heute“ 1/2008, S. 20f.)

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Was nach Meinung des Wiener Weihbischofs Krätzl die Zukunft der Kirche ist

Bozen. Im katholischen Sonntagsblatt, Kirchenzeitung der Diözese Bozen-Brixen (20.1.08), findet sich eine Besprechung eines Buches des Wiener Weihbischofs Helmut Krätzl. Das Buch unter dem Titel „Eine Kirche die Zukunft hat“ erschien Ende 2007. Nach der Darstellung der Südtiroler Kirchenzeitung spricht aus dem Buch „ein Priester, der seine Kirche liebt..., der in der heutigen Lage der Kirche in Österreich nicht nur Gefahren, sondern auch Chancen sieht“. Für zwölf „scheinbar unlösbare Kirchenprobleme“ bietet Krätzl da „Lösungen“ an. So ist vom Priestermangel die Rede. „Schuld daran sei die unsichere Lage der Kirche mit ihren schwer lebbaren Moralvorstellungen.. Die Zeit sei reif, die Verpflichtung der Priester zur Ehelosigkeit zu lockern.“ - Die geänderte Beichtpraxis sei „ein Zeichen der Zeit, das es zu deuten“ gelte: „In den Augen des Autors begeht derjenige eine schwere Sünde, der die Verbindung mit GOTT völlig abbricht. Es gebe verschiedene Formen der Sündenvergebung, z. B. die Eucharistiefeier, nicht nur die Beichte.“ - Krätzls „Respekt vor der persönlich verantworteten Gewissensentscheidung tut wohl, tut vor allem wiederverheirateten Geschiedenen wohl, die immer noch laut römischer Weisung vom Empfang der Kommunion ausgeschlossen sind. Anerkennend weist er auf die diesbezügliche Stellungnahme der Diözese Bozen-Brixen hin.“ Schließlich: „Manch eine römische Verlautbarung atme nicht den Geist des Konzils und gehe an der Lebenswirklichkeit vorbei“, etwa was die Ehemoral betreffe: „Der Verfasser des Buches bekennt sich zum Grundsatz des geringeren Übels. Nicht so die Amtskirche. Wenn diese das Prinzip des kleineren Übels anwenden würde, müsste sie die Empfängnisverhütung, die weniger schlimm als die Abtreibung ist, zulassen.“

Kommentar: Darf man aus der Aussage des Weihbischofs über die schwere Sünde schließen, dass eine Ehebruch, eine Abtreibung, ein Mord etc. nicht schwere Sünde sind, wenn der Täter nicht „die Verbindung mit GOTT völlig abbricht“? Wenn es also praktisch nur lässliche Sünden gibt, dann reicht in der Tat der Bußakt der hl. Messe! – Bezüglich der „Gewissensentscheidung“ kommt die mit der Königsteiner und Maria Troster Erklärung vorgenommene Umdeutung des Gewissensurteils zum Ausdruck - die Verwechslung, als ob das Gewissen nicht persönliches Verhalten nach der objektiven Norm, dem Gebot GOTTES, zu beurteilen habe, sondern sich die Norm selber schaffe. Und anscheinend gibt es in der Diözese Bozen-Brixen einen Umgang mit dem Sakramentenempfang von sog. wiederverheirateten Geschiedenen, der von der verbindlichen Haltung der Weltkirche abweicht!?

Schließlich: Immerhin wird zugestanden, dass die Verhütung ein „Übel“ sei – eines, das aber die Kirche gutheißen soll?! Dass viele sog. Verhütungsmittel frühabtreibend wirken, bleibt ausgeblendet. Und schon Johannes Paul II. hat in der Enzyklika Evangelium vitae (Nr. 13) klargemacht, die Behauptung, Verhütung verhindere Abtreibung, sei trügerisch: „Trotz des Unterschieds in ihrer Natur und moralischen Bedeutung“ sind Abtreibung und Verhütung „Früchte derselben Pflanze“, der lebensfeindlichen Mentalität.

Dies alles soll nun, nach der Aussage der vom Bischöflichen Ordinariat Bozen-Brixen herausgegebenen Kirchenzeitung, „Mut machend“ sein. Nun ja, Mut hat ja ohnehin nur der, der die Kirche umkrempelt, nicht der, der gegen den Zeitgeist an der Wahrheit festhält.

Es ist erschütternd, dass jemand, der seit 30 Jahren als Bischof Teil der „Amtskirche“ ist (auch wenn nun sein altersbedingter Rücktritt vom Papst angenommen wurde), solche Ansichten vertritt und dafür offenbar von seinen Mitbrüdern hochgeschätzt wird. Bei der Frühjahrsvollversammlung der österreichischen Bischöfe in Reichenau (Niederösterreich) anfangs März predigte Weihbischof Krätzl, während sein Erzbischof, Kardinal Schönborn, vorstand.

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Wahrheit ist nicht manipulierbar, sondern nur auffindbar

Köln. Beim Aschermittwoch der Künstler in der Kölner Kirche St. Maria im Kapitol sprach der Kölner Erzbischof Joachim Kardinal Meisner über die „Auflösung der objektiven, unbedingten Wahrheit in viele subjektive, relative Wahrheiten“. Unter den Kunstwerken, denen wir begegnen, sei der Mensch das vollkommenste, weil er aus der Hand des Künstlers schlechthin komme. Das hätten schon vorchristliche Denker geahnt, etwas Sokrates, der sagte, der Wahrheit komme unter allen Gütern die oberste Stelle zu. Geistige Freiheit führe hin zur Wahrheit. Das seien auch „die Grundkategorien, die für das Leben eines Menschen gültig sind, der sein Leben dem künstlerischen Schaffen gewidmet hat“. Meisner verwies auf die Wahrheitssuche der hl. Edith Stein und die Schönheit ihres philosophisch-theologischen Werkes. Sie bezeuge, ebenso wie vorher Platon, Aristoteles oder Thomas von Aquin, dass alles Seiende im Maß seiner Seinsfülle wahr, gut und schön sei. „Und gerade das wird heute weltweit geleugnet. Wahr ist heute, was der Mehrheit entspricht“, so beklagte der Kardinal. Doch die Wahrheit sei etwas Vorgegebenes, von GOTT in der Natur des Menschen, der Welt und der Dinge begründet. „Darum ist die Wahrheit nicht manipulierbar, sondern nur immer auffindbar.“ Meisner verwies dann darauf, dass es im Bereich der Theologie heute - über die allgemeine Krise des Wahrheitsbegriffes hinaus – geschehe, dass man in bestimmten Fällen glaube, „Wahrheit und Liebe gegeneinander ausspielen zu müssen, wobei das Nachsehen dann natürlich die Wahrheit hat“. Wer so handle, habe entweder Wahrheit oder Liebe oder beide nicht verstanden: „Wahrheit und Liebe können sich gegenseitig nicht ausschließen, denn die Liebe freut sich nicht über das Unrecht, sondern freut sich an der Wahrheit“ (vgl. 1 Kor 13,6). Nirgendwo in der Hl. Schrift finde sich der Begriff „Wahrheit“ häufiger als im Johannes-Evangelium und den Johannes-Briefen, und dasselbe gelte für das Wort „Liebe“. Der Kardinal schloss seine Predigt mit dem Verweis auf CHRISTUS, in dem die GÖTTliche Wahrheit buchstäblich Gestalt angenommen habe, und er zitierte Benedikt XVI.: „Nur die Wahrheit ist der dem Menschen gemäße Grund seines Stehens.“ Wer dem Menschen weniger gebe als die Wahrheit, betrüge ihn. Die Suche nach der Wahrheit sei dem Menschen angeboren. Wahrheit sei „nicht relativ, es gibt sie auch nicht im Plural, und sie ist keine Mehrheitsfrage. Sie ist so oder sie ist nicht.“ Wenn wir sagten, alles sei gleich wahr, dann sei auch alles gleich falsch. (Vgl. kath.net 7.2.08)

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„Almosengeben“ – ein bewegendes Beispiel

Hongkong. Der Bischof von Hongkong, Joseph Kardinal Zen, erzählte in seinem Fastenhirtenbrief (mit Bezugnahme auf die Botschaft des Hl. Vaters zur Fastenzeit, die sich besonders mit dem Almosen befasst) aus seinen Jugendjahren: „Es war zur Zeit der Invasion Shanghais, als mein Vater einen Schlaganfall erlitt. In unserer siebenköpfigen Familie gab es fünf Schulkinder. Alle müssten ernährt werden. Eines kalten Wintertages – es fiel dichter Schnee – blieben wir alle im Bett, um uns warm zu halten. Wir waren schrecklich hungrig und dachten ununterbrochen: ‚Werden wir heute Reis bekommen?’ Nach einem Blick auf die Uhr hieß mich mein Vater aufstehen... Mutter aber sagte: ‚Es schneit, und die Sohlen deiner Plastikschuhe sind gebrochen. Du wirst nass werden und dich erkälten, bleib zu Hause zum Beten.’ Vater aber erwiderte: ‚Du gehst jeden Tag zur Messe, geh also auch heute. Unser tägliches Brot gebe uns heute GOTT.’“ Der heute 76-jährige Kardinal berichtet weiter, dass der Vater sich durchgesetzt habe. So sei er mit zusammengebissenen Zähnen losgelaufen und habe ministriert. Als er danach nach Hause eilen wollte, habe ein älterer Mann, der allgemein bekannt war, ihn aufgehalten: „Junger Mann, bist du nicht der Sohn von Zen En Ghiou?“ Als der Junge bejahte, antwortete jener Mann, Zhou Chi Yao: „Dank sei GOTT, das ich dich treffe. Wie geht es deinem Vater? Er war schon seit längerem nicht mehr in der Kirche.“ Kardinal Zen habe ihm dann von der Lage seiner Familie erzählt: „Er führte mich zu sich nach Hause, nahm einen Stapel Geld, zählte es, wickelte es in ein Stück Papier und gab es mir. ‚Pass gut auf’, sagte er, ‚und bring es deinem Vater.’“ Das Geld habe mehrere Monate gereicht, dass die Familie nicht habe hungern müssen. Der Kardinal ermahnte die Christen, dieses Vorbild nachzuahmen und sich nicht zu sorgen, dass die Gabe zu klein sein könnte, wenn man tue, was man könne. JESUS habe auch die kleine Gabe der Witwe gelobt. (Vgl. Zenit 8.2.08)

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Bischof nennt die Verhütung als Beispiel des Glaubensverfalls

Chur. In Interviews verteidige der neue Bischof von Chur, Vitus Huonder, seinen kirchentreuen Kurs. So stellte er klar, dass er als Bischof in Personalfragen freie Wahl habe. Er wolle, nachdem man sich allzu lange über das seit dem neuen Kirchenrecht von 1983 vorliegende Verbot der Predigt von Laien in der heiligen Messe hinweggesetzt habe, versuchen, dies schrittweise zu verwirklichen. Er sprach von einer „Konservativen Wende“ in der Kirche: „Die konservative Wende ist zum Teil damit zu erklären, dass man in der unmittelbaren Folgezeit des Zweiten Vatikanischen Konzils viel an Glaubensgut und Substanz verloren hat. Menschen der jüngeren Generation spüren das und orientieren sich daher entsprechend.“ Er stehe zu den Prinzipien der Kirche, auch wenn das nicht allen gefalle. Man könne aber deshalb die Prinzipien nicht aufgeben. „Man sieht heute, wohin es führt, wenn man das tut – zum Beispiel bei der künstlichen Empfängnisverhütung. Wir vernichten uns letztlich selber, indem wir immer weniger Nachkommen haben. Da muss man doch erkennen, dass die Kirche im Grunde genommen Prinzipien vertritt, die menschenfreundlich sind.“ (Vgl. kath.net 17.2.2008, Kath. Wochenzeitung 29.2.08)

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Auckland/Australien. Es sei ein Fehler, eine homosexuelle Verbindung der Ehe zwischen Mann und Frau gesetzlich gleichzustellen, erklärte der australische Kardinal George Pell in einem Radio-Interview. „Ich denke, es liegt im eigenen Interesse der Gesellschaft, dass sie weiterhin für den gesetzlichen Schutz der Ehe eintritt“. Die Gesellschaft profitiere am meisten von solchen Gesetzen, die die Verbindung zwischen Mann und Frau privilegieren, damit sie Kinder bekommen, diese erziehen und einander treu sind. (Vgl. kath.net 27.2.08)

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Kritik an der Verhütungsmentalität

Wien. Kinderreiche Familien sind nach Ansicht des Bischofs von St. Pölten, Klaus Küng, „finanziell eindeutig im Nachteil“ und „bewegen sich bald einmal an der Armutsgrenze“. Der österreichische Familienbischof nannte bei einer Veranstaltung als Ursachen der zu geringen Kinderzahl neben dem Wunsch nach Wohlstand und dem Verlangen nach Berufsausübung auch die aktuelle Verhütungsmentalität: „Die modernen Verhütungsmittel und ihre Ausbreitung haben in einem vorher nie da gewesenen Ausmaß ‚Sex’ zum Konsumgut gemacht.“ Wichtig scheine in diesem Zusammenhang lediglich, „dass man sich vor Aids schützt und keine Schwangerschaft eintritt“. Küng charakterisierte diese Mentalität so: „Ein Kind ist im Kontext der Verhütungsmentalität nichts anderes als die Folge eines Fehlers“, wobei trotz [oder müsste man nicht eher sagen, wegen, Anm. FMG] aller Aufklärung ‚Fehler’ relativ häufig vorkämen. Die Zahl der Abtreibungen sei nicht nur bei jungen Mädchen angestiegen, „noch häufiger sind sie bei verheirateten Frauen nach dem zweiten Kind“. Der Bischof sagte, die in den letzten Jahrzehnten abgetriebenen Kinder fehlten und bildeten eine tiefe Wunde der Gesellschaft. Die Verhütungsmentalität sei einer der wichtigsten Faktoren für das Absinken der Kinderzahl. Die „selbstverständlich gewordene Verhütung“ wirke sich auch auf die Stabilität von Beziehungen aus; die kirchlichen Trauungen seien in den letzten zwei Jahrzehnten im deutschsprachigen Raum um 50% zurückgegangen. Zu früh und zu unbedacht würden sexuelle Beziehungen eingegangen. Es fehle eine Familienpolitik, die die Familie auf der Grundlage der Ehe zwischen Mann und Frau fördere; homosexuelle Partnerschaften könnten nicht die Aufgaben der Familie erfüllen und daher auch nicht dieselben Rechte empfangen. Auch die Zunahme der Verhaltensstörungen bei Kindern und Jugendlichen, wofür besonders Fernseh- und Internetkonsum verantwortlich seien, erwachse meist aus familiären Probleme wie Scheidung der Eltern, zerrüttete Familien, Vernachlässigung der Kinder und sexueller Missbrauch. Auch das gehäufte Auftreten von Homosexualität brachte der Bischof damit in Verbindung. (Vgl. DT 1.3.08)

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Kirche soll Praxis der Handkommunion überdenken

Vatikan. Erzbischof Malcolm Ranjith, der Sekretär der Kongregation für den GOTTESdienst, der in verschiedenen Stellungnahmen schon manche liturgische Fehlentwicklungen angesprochen hat, sprach sich dafür aus, die Erlaubnis der Kirche zur Handkommunion zu überdenken. Er tat dies im Vorwort zu einem Buch über die Hl. Eucharistie von Weihbischof Athanasius Schneider von Kasachstan. Das Buch „Dominus Est: Gedanken eines Bischofs aus Zentralasien über die Heilige Eucharistie“ wurde im Januar von der Vatikanbuchhandlung publiziert. Einige Gedanken des Buches erschienen bereits vorher im „Osservatore Romano“. Im Vorwort schreibt Erzbischof Ranjith wörtlich, dass die Hl. Eucharistie „mit Ehrfurcht und einer Haltung der demütigen Anbetung“ empfangen werden müsse. Der Sekretär der Kongregation für den GOTTESdienst erinnert auch, dass das 2. Vaticanum niemals die Praxis der Handkommunion legitimiert habe. Sie sei „missbräuchlich und eilig in einigen Bereichen eingeführt“ worden und erst nachträglich vom Vatikan anerkannt. „Ich denke, dass die Zeit gekommen ist, diese Praxis zu bewerten und zu überdenken und, wenn notwendig, sie aufzugeben“, meint Ranjith. Hier gehe es nicht um Spitzfindigkeiten, betonte Ranjith. Hand und Mund hätten „die gleiche Würde“. Dennoch sei zu konstatieren, dass mit der Praxis der Handkommunion „eine zunehmende Schwächung einer ehrfürchtigen Haltung gegenüber dem Allerheiligsten“ einhergehe.

In einem Interview mit „Gloria.tv“ wies Weihbischof Athanasius Schneider darauf hin, dass die frühchristliche Praxis nicht mit der heutigen Form vergleichbar sei. „Die Art und Weise, in der der Leib des HERRN ausgeteilt und entgegengenommen wird, bringt das Bewusstsein von der Größe des eucharistischen Geheimnisses zum Ausdruck“. Zusätzlich zum Ausdruck wahrer Anbetung durch das Knien vermeide die Mundkommunion auch, dass Kommunikanten den Leib des HERRN mit unsauberen Händen entgegennehmen oder Partikel der Eucharistie verlieren. (Vgl. kath.net 1.2.08, stjosef.at 3.3.08)

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Missionswerk gegen Mission

Mongolei. Der katholische Bischof der Mongolei, Wenceslao Padilla, wurde in der Zeitschrift „Missio Magazin“ (Nov. 2007) mit dem Ausspruch  gegenüber dem Oberhaupt der buddhistischen Gemeinschaft dort zitiert: „Wir werden Ihnen nicht die Gläubigen wegnehmen. Im Gegenteil, wir werden diejenigen, die Buddhisten werden möchten, darin bestärken, Buddhisten zu werden“. Als Gläubige ihre Kritik an diesem Haltung vorbrachten, wies der Präsident von „Missio München“, P. Eric Englert OSA, dies zurück und schrieb im „Missio Magazin“ (2/08): „Bischof Padilla agiert nicht als Anführer eines Kreuzzuges. Er wird nicht vom inneren Zwang eines Franz Xaver getrieben, der geglaubt hat, dass jede ungetaufte Seele unrettbar verloren ist. Eine Einstellung übrigens, von der sich die Katholische Kirche spätestens mit dem II. Vatikanischen Konzil verabschiedet hat.“ (Vgl. IK-Nachrichten März 2008).

 

Kommentar: Offenbar interessiert weder den Bischof Padilla noch den „Missio“-Präsidenten, was der Präfekt der Glaubenskongregation, Kardinal Levada, am 3. Dezember 2007 mit Gutheißung des Papstes in der „Lehrmäßigen Note zu einigen Aspekten der Evangelisierung“ der ganzen Kirche eingeschärft hat, dass die Kirche von CHRISTUS selber den Auftrag zur Evangelisierung hat und dass „der christliche Geist immer von der Leidenschaft beseelt (wurde), die ganze Menschheit zu Christus in die Kirche zu führen“ (Nr. 9). Dort wird ausdrücklich eine Haltung zurückgewiesen, die meint, man dürfe die Menschen nur einladen, „nach ihrem Gewissen zu handeln, ohne ihre Bekehrung zu Christus und zum katholischen Glauben zu fördern: Man sagt, es genüge, den Menschen zu helfen, bessere Menschen oder der eigenen Religion treuer zu sein“ (Nr. 3). Die missionarische Verkündigung der Kirche wird verteidigt gegen relativistische Theorien, die „den religiösen Pluralismus... prinzipiell rechtfertigen wollen“ und den Anspruch der Kirche als Intoleranz („Anführer eines Kreuzzugs“!) diffamierten (vgl. Nr. 10).

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Zu vierzigtägigem Gebet um geistliche Berufe aufgerufen

Berlin. In seinem Hirtenbrief zur österlichen Bußzeit 2008 legt der Erzbischof von Berlin, Georg Kardinal Sterzinsky, den Gläubigen und den Priestern und Diakonen seine Sorge um den Nachwuchs an Priester- und Ordenschristen ans Herz und lädt zu Gebet und Einsatz in diesem Anliegen ein. Sterzinsky schreibt in diesem „sehr persönlichen Brief“, er wolle sich nicht „bei den gängigen Analysen aufhalten“, die jedoch nahezu alle darin übereinstimmten, „dass Wert und Würde einer dauernden Bindung an GOTT und an den Partner/die Partnerin in der Ehe immer weniger verstanden werden“. Selbstverwirklichung und Freiheit würden als Bindungslosigkeit verstanden. Wer Abschaffung des Zölibats, Zulassung verheirateter Männer zum Priestertum für Mittel gegen Priestermangel halte oder ein Abrücken der Kirche von „veralteten Leitbildern“ fordere, auch etwa „im Blick auf gescheiterte Ehen und die Wiederverheiratung Geschiedener“, übersehe die eigentliche Problematik, nämlich „dass ein entscheidendes Element unseres christlichen Glaubens geschwächt ist: sich auf GOTT einlassen, sich CHRISTUS übereignen, das ganze Leben bedingungslos dem Willen GOTTES unterstellen in dem Vertrauen, dass dieser Wille allein Heil ist“. Sterzinski kommt auch auf „positive Zeichen in der Kirche und in der Welt von heute“ zu sprechen, relativiert aber die Erwähnung einer neuen Religiosität sogleich, da sie sich in modischen Stimmungen und esoterischen Praktiken äußere und „allenfalls ein Anknüpfungspunkt für unser Zeugnis von GOTT“ sei. Der Kardinal nennt neben dem Mangel an Priestern und Ordenschristen auch die geringer werdenden Zahlen von GOTTESdienstbesuchern, Trauungen, Taufen, Erstkommunionen und Firmungen. „Angesichts unserer Nöte rufe ich Sie in einer ungewöhnlichen Initiative zu einem vierzigtägigen Gebet um geistliche Berufungen auf“, vom Gut-Hirten-Sonntag, 13. April, bis Fronleichnam, 22. Mai. Es solle eine „Gebetskette“ im ganzen Erzbistum entstehen, an der sich alle Gemeinden und Gemeinschaften beteiligen mögen. Der Erzbischof spricht nur von einer „verlässlichen Gebetswache“ ohne „bestimmte Form des Gebetes“. Darüber hinaus fordert Sterzinsky auch auf, Priester sollten sichtbar machen, dass Priestersein Freude macht; Gläubige sollten die Wertschätzung des priesterlichen Dienstes zeigen. Die „Pflege der Verdrossenheit“ helfe niemandem. Der Erzbischof schließt, er habe deutlich machen wollen, dass gute Priester „vom HERRN erbeten sein müssen, dass aber auch der Boden bereitet sein muss“, dass es „zu allererst darauf ankommt, den Glauben an den DREIEINIGEN GOTT zu leben, in der eigenen Familie und in den Gemeinden: den Glauben, der sich Ihm bedingungslos anvertraut, sich CHRISTUS übereignet, das ganze Leben dem Willen GOTTES unterstellt“. (Vgl. Zenit. 5.3.08)

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Kirchenfunktionär bräuchte keinen Zölibat

Bamberg. Erzbischof Ludwig Schick nahm in einer Fastenpredigt in Bamberg zum Thema Priesterweihe Stellung zur Zölibatsdebatte. „JESUS CHRISTUS war ehelos, wer Ihm durch die Priesterweihe ‚wesensähnlich’ wird und daraus handeln soll, für den wird der Zölibat angemessen“. Aus der Tiefendimension priesterlicher Existenz , der Verbindung mit CHRISTUS, dem Dienst am sakramentalen Leben der Kirche und einem Leben, das auf das Himmelreich verweisen soll, sei die priesterliche Ehelosigkeit verständlich. Der Priester sei als „Stellvertreter CHRISTI“ für das sakramentale Leben, dem „Herzstück“ der Kirche bestellt. Wenn Priester demgegenüber nur als kirchliche Funktionäre gesehen würden, bräuchte es keinen Zölibat. Für ein „innerweltliches Wellnessprogramm“, zu dem der Priester schöne menschengefällige GOTTESdienste beisteuere, den Betrieb in der Pfarrei aufrecht erhalte und bei Festen und Feiern für kirchlichen Glanz sorge, sei die priesterliche Ehelosigkeit nicht nötig. Der Zölibat sei ein wichtiges Zeichen für den priesterlichen Dienst, „ein Hinweisschild auf das neue ewige Leben, das die Kirche vermittelt, und auf den Himmel, in dem sich das menschliche Leben vollenden soll“. Schick unterstrich, dass der Priester sich auch im Alltag als „Stellvertreter CHRISTI“ verhalten solle. Dazu gehöre die priesterliche Kleidung, ein Leben des Gebetes und der Heiligkeit sowie nicht bei allem mitzumachen, „was diese Welt losmacht und bietet“. (Vgl. kath.net 9.3.08)                  n

 

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