(FMG-INFORMATION 92, November 2007)
Die amerikanischen Bischöfe verkünden
die Lehre von „Humanae vitae“
Aus einer Veröffentlichung der
amerikanischen Bischofskonferenz, November 2006
Bischof Robert W. Finn, Kansas City – St.
Joseph, verweist in seinem Hirtenbrief „über die Würde des Menschen und die
Gefahren der Pornographie“, den wir in der letzten Nummer der FMG-INFORMATION
(92 S. 23-34) in deutscher Übersetzung abgedruckt haben, in einer Fußnote auf
eine Veröffentlichung der US-Bischöfe: „Married Love and the Gift of Life“
(„Eheliche Liebe und das Geschenk des Lebens“). Wir haben nach diesem Text
gesucht (www. usccbpublishing.org) und zitieren einige wesentliche Passagen
daraus in deutscher Übersetzung. Es geht um bedeutsame Aussagen bezüglich der
Empfängnisverhütung.
„Eheliche Liebe und das Geschenk des Lebens“ ist
ein vom Pro-Life-Komitee der US-Bischofskonferenz entworfener und von der
Vollversammlung der US-Bischofskonferenz im November 2006 gebilligter Text.
In einer Einführung,
die von den Erwartungen von Heiratswilligen spricht (bedingungslose Annahme
durch den Partner, Erfüllung von Liebe und Glück in lebenslanger Gemeinschaft),
wird auf den Plan GOTTES verwiesen, der für Mann und Frau all das beinhaltet.
Im Trauungsritus würden die Partner befragt, ob sie bereit seien, einander ganz
und für immer anzunehmen. In der geschlechtlichen Vereinigung besiegelten die
Ehegatten ihre Liebe und Verpflichtung. Da unsere Kultur die Sexualität oft nur
als oberflächliche Beziehung ansehe, ohne die Tiefe und Bedeutung der
Vereinigung zu erfassen, verstehe sie unter „Verpflichtung“ nur die Vermeidung
von Krankheiten und die Verhütung einer Schwangerschaft. Der Text der
US-Bischöfe nennt das eine „erbärmliche und traurige Sichtweise“, die
die wahren Nöte und tiefsten Wünsche von Mann und Frau missachte und zu
Vereinsamung und seelischen Verwundungen führe. GOTTES Plan für die Ehe aber
sei viel reicher und erfüllender; die Geschlechtlichkeit solle als Quelle der
Freude den Ehegatten helfen, sich einander voll und lebenslang zu schenken.
Die Kirche verstehe die
Ehe nicht nur als „bürgerlichen Vertrag“, sondern als lebenslangen Liebesbund
zwischen Mann und Frau, als innige Partnerschaft, »in
der Mann und Frau lernen, selbstlose Liebe zu geben und zu empfangen«
und diese selbstlose Liebe auch ihre Kinder zu lehren. Die christliche Ehe sei
insbesondere ein „großes Geheimnis“, nämlich nach Eph 5,32 „ein Zeichen der
Liebe zwischen CHRISTUS und der Kirche“.
Die eheliche Liebe
verleibliche sich machtvoll in der geschlechtlichen Beziehung der Ehegatten,
wenn sie „ein Fleisch“ würden, wie die Hl. Schrift sagt.
»Die Kirche lehrt, dass die eheliche
Vereinigung von Mann und Frau bestimmt ist, die volle Bedeutung der Liebe
auszudrücken: ihre Kraft, ein Paar zu verbinden und ihre Offenheit für neues
Leben. Wenn die Hl. Schrift sagt, GOTT schuf den Menschen „als Sein Bild“ (Gen
1,27), bezeichnet sie die Vereinigung von Mann und Frau als eine Verbindung
zwischen zwei Personen mit gleicher menschlicher Würde („Das endlich ist Bein
von meinem Bein und Fleisch von meinem Fleisch.“ Gen 2,23), und als offen für
den Kindersegen („Seid fruchtbar, und vermehrt euch“ Gen 1,28).«
Der Text der
amerikanischen Bischöfe kommt dann auf die Empfängnisverhütung zu sprechen:
»Ein Mann und eine Frau drücken ihre gegenseitige Liebe nicht nur in
Worten aus, sondern mit der Sprache ihrer Körper. Diese „Körpersprache“ – in
der ein Mann und eine Frau zueinander reden durch die Intimität der
geschlechtlichen Beziehungen – spricht von Ganzhingabe und Offenheit für
eine gemeinsame Zukunft. So ist die Frage bezüglich der Empfängnisverhütung:
Ist der Geschlechtsverkehr beim
Praktizieren von Empfängnisverhütung noch eine wahrheitsgetreue Bekräftigung
der versprochenen Liebe? Oder wird ein falscher Ton in diese Konversation
eingeführt?
Die eheliche Liebe unterscheidet sich von jeder anderen Liebe in der
Welt. Aufgrund ihrer Natur ist die Liebe zwischen Mann und Frau so vollendet,
so in ein ganzes Leben in Gemeinschaft mit GOTT und untereinander hineingeordnet,
dass sie offen ist für die Schöpfung eines neuen Menschen, den sie gemeinsam
lieben und für den sie sorgen wollen. Teil des Geschenkes GOTTES an Ehemann und
Ehefrau ist diese Fähigkeit, mit ihrer Liebe und durch sie mit der
Schöpferkraft GOTTES zusammenzuarbeiten. Deshalb ist das gegenseitige
Geschenk der Fruchtbarkeit ein integraler Teil der verbindenden Kraft des
ehelichen Geschlechtverkehrs. Diese Kraft, mit GOTT ein neues Leben zu
erzeugen, ist die Mitte dessen, was die Ehegatten miteinander teilen.
Um hier nicht missverstanden zu werden: Ehegatten, denen das Geschenk
von Kindern nicht gegeben ist, können ebenfalls ein liebevolles und sinnvolles
Leben führen. Papst Johannes Paul II. sagte
zu diesen Ehepaaren in einer Predigt im Jahr 1982: „Ihr werdet von GOTT nicht
weniger geliebt; auch eure Liebe ist vollständig und fruchtbar, wenn sie offen
ist für andere, für die Notwendigkeiten des Apostolats, für die Not der Armen,
für die Not der Waisen, für die Not in der Welt."
Wenn hingegen verheiratete Paare
absichtlich tätig werden, um ihre Fruchtbarkeit zu unterdrücken, dann ist ihr
Geschlechtsverkehr nicht mehr vollkommen ein ehelicher Geschlechtsverkehr.
Er ist etwas weniger stark und intim, etwas mehr bloß „beiläufig“. Wird die
Fruchtbarkeit durch die Anwendung von Empfängnisverhütungsmitteln unterdrückt,
dann verneint sie einen Teil der innewohnenden Bedeutung ehelicher
Geschlechtlichkeit und schädigt die Einheit des Paares. Bei der Ganzhingabe,
der Hingabe von Leib und Seele an den geliebten Menschen, kann man nicht sagen:
„Ich gebe dir alles, was ich bin, außer...“ Die Lehre der Kirche betrifft nicht
nur das Einhalten von Regeln, sondern sie ist dazu da, die Integrität dieses
vollkommenen gegenseitigen Geschenkes zwischen zwei Personen zu schützen.
Das scheint eine harte Aussage zu sein. Gewiss
ist es eine Lehre, die viele Paare heutzutage ohne eigene Schuld nicht gehört
haben (oder nicht auf eine Weise gehört haben, die sie hätten würdigen und
verstehen können). Aber wie uns viele Paare sagen, die sich von der
Empfängnisverhütung abgewandt haben, kann ein Leben nach dieser Lehre beitragen
zu mehr Ehrlichkeit, Offenheit und Intimität in der Ehe und helfen, dass Paare
ein wahrhaft erfülltes Leben führen.«
Die US-Bischöfe fragen
sodann, warum das Jawort zu Kindern vor dem Altar bedeute, nie mit
Empfängnisverhütung den Geschlechtsakt neuem Leben zu verschließen. Die
Antwort:
»Manche argumentieren, dass ein Mann
und eine Frau sich keine Gedanken über den gelegentlichen Gebrauch von
Verhütungsmitteln machen müssen, solange sie in ihrer Ehe offen für Kinder
bleiben. Aber die meiste Zeit das Gute zu praktizieren, rechtfertigt nicht,
manchmal das Falsche zu tun. Selbst wenn ich mich „im Ganzen“ als eine
wahrhaftige Person betrachte, ist eine gelegentliche Lüge immer noch eine Lüge
und somit unmoralisch. Durch solche Akte beginne ich, mich in eine lügende
Person zu verwandeln. Dies ist nicht weniger wahr, wenn wir die „Körpersprache“
verfälschen, indem wir der anderen Person absolute Liebe und Akzeptanz zusprechen,
während wir einen wesentlichen Teil der Botschaft verneinen. Ein Paar muss sich
nicht bei jedem einzelnen Geschlechtsakt ein Kind wünschen oder danach streben.
Und es ist nicht falsch, wenn ein Paar Geschlechtsverkehr hat, sogar wenn sie
wissen, dass die Frau natürlicherweise unfruchtbar ist. Aber sie sollten
niemals so handeln, dass sie die GOTTgegebene lebenspendende Kraft unterdrücken
oder einschränken, die ein integraler Bestandteil dessen ist, was sie sich im
Eheversprechen gegenseitig gelobt haben. Das meint die Kirche, wenn sie sagt,
dass jeder geschlechtliche Akt offen für das Leben bleiben muss und dass Verhütung
objektiv unmoralisch ist.«
Der Text der amerikanischen Bischöfe geht nun auf die Frage ein, ob Ehepaare die Familiengröße »vollkommen dem Zufall überlassen« müssten, und antwortet mit der Aussage von „Humanae vitae“ (10), dass Paare sich großmütig für eine große Familie entscheiden sollten, aber aus schwerwiegenden Gründen zu einem bestimmten Zeitpunkt oder für eine unbestimmte Periode entscheiden dürften, keine weiteren Kinder zu haben. In der Ehe könnten ernsthafte Umstände finanzieller, physischer, psychischer Art oder aus der Verantwortung gegenüber anderen Familienmitgliedern entstehen, die eine Vergrößerung der Familie ungelegen („untimely“) sein ließen. Die Kirche verstehe dies, ermutige jedoch zu einer großherzigen Haltung gegenüber Kindern.
Um die Zeugung eines neuen Kindes zu vermeiden, könnten Eheleute die Vereinigung auf unfruchtbare Zeiten der Frau beschränken, ohne den Sinn der ehelichen Hingabe zu schmälern (ebenso nach dem Ende der weiblichen Fruchtbarkeit). Das sei das Prinzip der Natürlichen Familienplanung. Diese wird dann etwas ausführlicher dargelegt, auch hinsichtlich ihrer Nützlichkeit für Paare, die sich ein Kind wünschen. Auch die Bedeutung der Natürlichen Familienplanung in der gegenseitigen Wertschätzung und Achtung wird erwähnt.
Schließlich
wird der Unterschied zwischen dem Gebrauch von Verhütungsmitteln und der
natürlichen Familienplanung dargelegt:
»Oberflächlich betrachtet, scheint es
kaum einen Unterschied zu geben. Aber das Endresultat ist nicht der einzige
Gesichtspunkt von Bedeutung, und der Weg, auf dem wir zu diesem Ergebnis
gelangen, macht einen enormen moralischen Unterschied aus. Einige Wege
respektieren die Gaben, die GOTT uns schenken möchte, andere wiederum nicht.
Paare, die nach dem Gebrauch von Verhütungsmitteln die natürliche
Familienplanung praktiziert haben, erfuhren einen tiefen Unterschied
hinsichtlich der Bedeutung ihrer geschlechtlichen Intimität.
Wenn Paare Verhütungsmittel benutzen,
seien es physische oder chemische, unterdrücken sie ihre Fruchtbarkeit und
behaupten, sie allein hätten die letztendliche Kontrolle über die Kraft, neues
Leben hervorzubringen. Mit der Natürlichen Familienplanung respektieren die
Eheleute GOTTES Plan für Leben und Liebe. Sie können sich entscheiden, von der
sexuellen Vereinigung während der Fruchtbarkeitszeit der Frau abzusehen, und
unternehmen somit nichts, um die vorhandene liebespendende oder lebenspendende
Bedeutung zu zerstören. Das ist der Unterschied zwischen der Entscheidung, die
eheliche Körpersprache zu verfälschen, und der Entscheidung, zu gewissen Zeiten
diese Sprache nicht zu sprechen.
Die Unterstützung der
Kirche für Natürliche Familienplanung basiert nicht auf ihrer „Natürlichkeit“
im Gegensatz zur Künstlichkeit. Natürliche Familienplanung respektiert vielmehr
die GOTTgegebene Kraft, ein neues menschliches Leben in das Sein
hineinzulieben, auch wenn wir nicht aktiv danach streben, diese Kraft auszuüben.
Weil jedoch die natürliche Familienplanung den Körper in keiner Weise verändert
oder das Gleichgewicht durch schädliche Mittel oder Maßnahmen stört, sind
Menschen anderen Glaubens oder keiner Religionszugehörigkeit auch dahin
gekommen, sie zu akzeptieren und zu nutzen, aus dem Wunsch heraus, mit ihrem
Körper in Harmonie zu leben. Auch sie haben herausgefunden, dass die NFP Paare
dahin führt, dem Partner mehr Aufmerksamkeit und Achtung zukommen zu lassen.«
Die Erklärung der US-Bischöfe befasst sich dann mit der Frage, welche Auswirkungen die Verhütung auf die Gesellschaft und auf die Ehepaare gehabt habe. Lange seien alle christlichen Kirchen einig gewesen in der Ablehnung der Verhütung. Erst 1930 hätten einige protestantische Denominationen begonnen, diese Haltung aufzuweichen, und die anderen hätten den Anstieg außerehelicher Beziehungen, Ehebrüche, die Akzeptanz von Scheidungen und die Abtreibung prophezeit. 1968 habe Paul VI. gewarnt, Verhütungsmittel würden dazu führen, den Partner als Objekt zu behandeln, und Regierungen würden versucht, die Kinderzahl gesetzlich zu begrenzen. Johannes Paul II. habe den Zusammenhang zwischen Verhütungsmentalität und Abtreibung aufgezeigt. Diese Vorhersagen hätten sich erfüllt in den sexuell übertragenen Krankheiten, im enormen Anstieg des nichtehelichen Zusammenlebens, den vielen unehelichen Kindern und der häufigen Abtreibung, wenn Verhütung versage. Man habe aufgehört, die Kraft der ehelichen Liebe zur Zeugung neuen Lebens zu achten, und so sei die Achtung vor dem Leben und vor der Heiligkeit der Ehe untergraben worden.
Ein weiterer Punkt des Textes der US-Bischöfe antwortet auf die Frage, ob manche Verhütungsmethoden eine Abtreibung verursachten. Manche Methoden, wie z. B. Kondome, und Diaphragmen, verhinderten die Vereinigung von Samen und Ei und wirkten also verhütend. Andere hormonelle Methoden hingegen, wie die Pille, wirkten mehrfach – die Ovulation verhindernd, aber auch die Einnistung des befruchteten Eies unmöglich machend – das sei eindeutig Frühabtreibung.
Zusammenfassend wird nun gesagt:
»Indem sie Verhütung praktizieren, mögen
Paare denken, dass sie so Probleme vermeiden oder Spannungen abbauen, dass sie
Kontrolle über ihr Leben ausüben. Aber das Geschenk der Fähigkeit, zur
Erschaffung einer anderen Person, eines neuen menschlichen Wesens mit eigenem
Leben, beizutragen, schließt tiefe Beziehungen in sich. Es beeinflusst unser
Verhältnis zu GOTT, der uns mit diesem mächtigen Geschenk schuf. Eingeschlossen
ist auch die Frage, ob Ehegatten einander wirklich lieben und akzeptieren
wollen, so wie sie sind, einschließlich der Gabe der Fruchtbarkeit. Letztlich
betrifft es auch die Art und Weise, wie Ehegatten spontan ihr Kind als Geschenk
GOTTES und Frucht ihrer gegenseitigen Liebe annehmen. Wie alle wichtigen
Beziehungen zu anderen Personen unterstehen diese nicht nur allein unserer
persönlichen Kontrolle. Letztendlich ist dieses Geschenk viel reicher und
lohnender.«
Der Plan GOTTES,
die menschliche Sexualität in der Ehe zu leben, könne schwierig zu verwirklichen
sein, doch seien die Eheleute da nicht allein gelassen. Versagen in der
Vergangenheit solle nicht entmutigen, da GOTT sie liebe und ihr endgültiges
Glück wolle. Durch die Kraft des HL. GEISTES schenke GOTT die Möglichkeit, »zu
lieben wie CHRISTUS«. Durch Gebet und
Sakramentenempfang verleihe GOTT die Kraft, Seine Herausforderungen zu
erfüllen. Die Eheleute sollten, wie Johannes Paul II. oft gesagt habe, „keine
Angst“ haben. Denn »die Lehre der Kirche über die eheliche
Geschlechtlichkeit ist eine Einladung an Männer und Frauen – eine Einladung,
GOTT GOTT sein zu lassen und das Geschenk GÖTTlicher Liebe und Fürsorge zu
empfangen, und uns von diesem Geschenk inspirieren und verwandeln zu lassen, so
dass wir diese Liebe miteinander teilen können und auch mit der Welt.«
An den Text schließt dann eine Fülle von Literaturhinweise an, wo man „mehr erfahren“ könne, vielfach auch Internetadressen.
Hirtenwort von Erzbischof Murilo S. R. Krieger von
Florianópolis
(Bundesstaat Santa Catarina,
Brasilien)
vom September 2007 zur Seligsprechung von Albertina
Berkenbrock
(Quelle:
www. zenit.org/article-16215?l=portuguese)
»Am 20. Oktober dieses Jahres wird die Diözese von Tubarão, die 1954 von der Erzdiözese von Florionópolis abgetrennt wurde, einen historischen Tag erleben, nämlich die Seligsprechung von Albertina Berkenbrock. Unser ganzes Bundesland Santa Catarina nimmt an diesem Freudentag teil; handelt es sich doch um die erste Tochter von Santa Catarina, welche zu den Ehren der Altäre erhoben wird.
Albertina
lebte ein sehr kurzes Leben, nämlich von 1919 bis 1931, dieses Leben war
einfach – sie war die Tochter eines Bauernehepaares; dieses Leben war, wie
seine Familienangehörigen, Gefährten und Lehrer bezeugen, sehr christlich. In
diesem Mädchen, das nur zwölf Jahre lang lebte, darf man keine hohen Gedanken
suchen – und dennoch ist es ermutigend, sein Zeugnis vom Tag der Ersten
heiligen Kommunion zu hören: „Dies war der schönste Tag meines Lebens!“
Albertina gehört zu einer anderen Klasse von außerordentlichen Menschen, zu
denen, die mit der Hingabe des Lebens ihren Glauben, ihre Liebe und die Gründe
ihrer Hoffnung bezeugen.
Sie wurde ermordet, weil sie
ihre Reinheit bewahren wollte. Albertina bezeugt so den Heranwachsenden und
Jugendlichen von heute Werte, die nicht vergehen. Wir leben jetzt in einer
Welt, in der die Genusssucht in einer übersteigerten Weise gesucht wird, in
einem Zeitalter, in dem der Sex, als ob er ein Wert in sich wäre, losgelöst von
jeder Verantwortlichkeit und Verpflichtung, hochgejubelt wird. Und nun schauen
wir auf Albertina, damit wir die Tiefe der Worte JESU CHRISTI wieder entdecken:
„Was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, dabei aber sein
Leben einbüßt?“ (Mt 16,26). Wäre sie hinter dem unmittelbaren Genuss, hinter
dem vergänglichen Ruhm oder den Schätzen, die die Motten zerstören (vgl. Mt
6,19), her gewesen, dann wäre sie nichts weiter als eine berühmte Ungekannte –
und das wäre zu wenig, denn dann hätte sie ihr ewiges Leben aufs Spiel gesetzt.
Mit ihrem Martyrium ist
Albertina eine hervorragende Zeugin der Königsherrschaft CHRISTI. Ihre
jugendliche Intuition, da sie so intensiv ihren Glauben lebte, brachte sie
dazu, ihrem Angreifer, der sie zu überwältigen suchte, zu antworten: „Ich
will nicht sündigen!“ Sie hatte die klare Gewissheit, dass Sündigen
bedeutet, gegen den Willen GOTTES zu handeln. Und um ihren Bund mit GOTT,
welcher in der Taufe geschlossen, am Tage ihrer Firmung (1925) erneuert und am
Tag ihrer Ersten Heiligen Kommunion (1928) bekräftigt worden war, zu
bestätigen, vergoss das junge Mädchen aus Santa Catarina ihr Blut. Der heilige
Augustinus sagt, dass der Glaube der Märtyrer ein bewährter Glaube ist, den das
Blut bezeugt, das sie für diesen Glauben vergossen haben (Predigt 329). Es ist
ein lebendiger Anruf an uns alle, dass auch wir in unserem täglichen Leben von
JESUS CHRISTUS Zeugnis geben. Von uns fordert CHRISTUS wahrscheinlich nicht das
Vergießen des Blutes, aber Er bittet, dass wir in einer Welt, in der die Mittelmäßigkeit
Triumphe feiert, Tag für Tag getreu Zeugnis ablegen für Sein Evangelium.
Als Martyrin ist Albertina ein
Vorbild der Liebe zu GOTT und zum Nächsten. Angesichts ihres Zeugnisses
erwächst in unserem Herzen eine große Dankbarkeit an erster Stelle für alles,
was GOTT im Herzen dieser Seiner Tochter verwirklichte, dann aber auch für ihre
Eltern, die sie in einer solchen Weise erzogen, dass sie eine Christin und
Märtyrin werden konnte.«
Geheimes Einverständnis mit der
Sünde?
Denver/Colorado. Der Erzbischof von
Denver, Charles J. Chaput – übrigens Autor des mitreißenden Hirtenbriefes zu
„Humanae vitae“, der in unserer Broschüre „Liebe die aufs Ganze geht“ enthalten
ist – nahm kürzlich Stellung zur Ansicht, das voreheliche Zusammenleben von
Paaren, die die Ehe anstrebten (verlobt seien), solle den Segen und die
Anerkennung der Kirche finden, weil doch ein Unterschied bestehe von solchen
Zusammenlebenden, die die Trauung beabsichtigten, und zusammenlebenden Paaren
ohne diese Absicht. Diese These vertraten zwei Theologieprofessoren der
Creighton Universität, Nebraska, in der Zeitschrift „U.S. Catholic“, die vom
Claretiner-Orden herausgegeben wird (vgl. auch
http://uscatholic.claretians.org). Die beiden Theologen, Michael J. Lawler und Gail S.
Risch, sind Wissenschaftler am „Zentrum für Ehe und Familie“ dieser
Universität. Sie fordern in einem langen Aufsatz die Führer der Kirche auf, auf
die Ehe abzielendes Zusammenleben („nuptial cohabiting relationship“) „als
gute und liebevolle Beziehungen und als Wege zur Gnade“ anzuerkennen und zu
fördern.
Erzbischof Chaput anerkannte „Intelligenz und
guten Willen der Autoren“, nannte aber ihre Argumentation „verblüffend naiv“.
Er wies ihre Forderung zurück:
„Wenn die Kirche, in ihrer Auslegung des
Evangeliums, bereits gelehrt hat, dass Sex außerhalb der Ehe moralisch falsch
ist, dann läuft es auf ein geheimes Einverständnis mit der Sünde hinaus, würde
die Kirche nun dieses ‚auf die Ehe zielende Zusammenleben’ segnen“, so schrieb Chaput in seiner Zeitungskolumne
in der Kirchenzeitung „Denver Catholic Register“ (Woche des 20. Juni 2007). „Ein
sündhaftes Verhältnis zu ritualisieren oder es mit einem hübscheren Namen zu
versehen, verändert sein Wesen nicht. Das allerletzte, was wir in einer Gesellschaft
brauchen können, die bereits überflutet ist von verwirrter Sexualität, ist eine
Strategie, um sich ihr anzupassen.“
Chaput stimmt der Beobachtung der beiden Wissenschaftler zu, dass
Kirchenführer oft verwirrende Botschaften über Sexualität, Empfängnisverhütung,
Scheidung und Annullierung aussenden, betont aber nichtsdestoweniger, dass
katholische Publikationen, Theologen und Wissenschaftler ebenfalls
Verantwortung tragen, dass dieser Verwirrung noch weiter Nahrung gegeben wird.
Wie andere Bedrohungen der traditionellen Familieneinheit werde diese Idee
eines „geheiligten“ Zusammenlebens vor der Ehe kaum dazu dienen, die
Fähigkeiten der einzelnen zu stärken, eine Ehe einzugehen und im ehelichen
Leben durchzuhalten. Sie wird sie vielmehr in egoistischen Formen von Gedanken
und Haltungen bestärken, die den Zusammenbruch der Familie und somit der
Gesellschaft fördern werden. (Vgl. Lay Witness,
Sept-Okt 2007)
l
Löwen/Belgien. An der „Katholischen Universität Löwen“ wird – im Widerspruch zu den bioethischen Richtlinien der Kirche – seit den achtziger Jahren In-Vitro-Fertilisation betrieben. Im Frühjahr wurde bekannt, dass sich die der Universität angeschlossene Klinik für „Forschungsklonen“ ausgesprochen habe, bei dem menschliche Embryonen zerstört werden. Im Juni war berichtet worden, dass Reproduktionsmediziner der Uni Löwen in den Vatikan einbestellt worden waren. Am 19. September 2007 verteidigte der belgische Kardinal Godfried Danneels in einem Interview die „Freiheit der Wissenschaft“. Dass es dabei zu Auseinandersetzungen zwischen wissenschaftlichen und kirchlichen Positionen kommen könne, sei normal; Universitäten seien kein Propagandamittel des Glaubens. Danneels, der schon mehrfach wegen unorthodoxer Ansichten (z. B. Eintreten für Kondome, vgl. FMG-INFORMATION 82 S. 29) Schlagzeilen machte, berief sich dabei sogar auf Thomas von Aquin. „Der Gedanke, Ungeborene wissenschaftlichen Wunscheuphorien zu opfern, dürfte dem Kirchenlehrer nicht im Traum gekommen sein“, kommentierte „Die Tagespost“ die „offene Provokation“ des belgischen Kardinals. (Vgl. DT 22.9.07)
l
Connecticut. Vier Bischöfe im
US-Bundesstaat Connecticut haben sich der staatlichen Gesetzgebung gebeugt und der
Abgabe der „Pille danach“ in katholischen Krankenhäusern an
Vergewaltigungsopfer zugestimmt. Es handelt sich um die Bischöfe von
Hartford, Bridgeport, Norwich und Stamford (ukrainisch-kath.). Die Kirche führt
in Connecticut vier der dreißig Spitäler. Zwei Jahre lang hatten sie sich gegen
die Verabreichung gewehrt, unter anderem vorgeschlagen, die „Pille danach“ nur
dann zu verabreichen, wenn zuvor ausgetestet worden sei, dass beim
Vergewaltigungsopfer kein Eisprung stattgefunden habe (und somit auch kein
Kind empfangen wurde). Nun stimmten die Bischöfe dem staatlichen Zwang
vollständig zu. Sie erklärten, eine „Entwicklung im Denken“ durchgemacht zu
haben und beriefen sich darauf, die Thematik sei vom Lehramt nicht definitiv
gelöst. Es gebe Zweifel, wie die „Pille danach“ wirke; daher werde den
katholischen Spitälern erlaubt, sie auch Vergewaltigungsopfern zu geben, ohne
dass vorher ein Eisprungtest stattgefunden habe. – Nach Angaben der kanadischen
Lebensschutzseite „LifeSiteNews“ ist die präventive Verabreichung auch in
katholischen Spitälern der US-Bundesstaaten Wisconsin, Massachusetts, Colorado,
New York, Kalifornien und Washington von den verantwortlichen Bischöfen
abgesegnet worden. (29.9.07)
l
Westminster. Kardinal Murphy O’Connor, Erzbischof von Westminster, forderte das katholische St. John und St. Elizabeth Spital auf, seinen Ethikkodex neu zu formulieren und weder Abtreibungen in irgendeiner Form zu fördern noch Verhütungsmittel zu propagieren. Das drittgrößte Krankenhaus Großbritanniens machte sich vor allem in der Geburtshilfe einen Namen. Als das Bistum im Zusammenhang eines Ausbaus des Krankenhauses Prüfungen vornahm, um Regierungssubventionen zu erhalten, wurde entdeckt, dass die Ärzte sich nicht an die katholische Moral hielten. Das Bistum befürchtet, dass durch staatliche Programme zur Gesundheitsversorgung, einschließlich „Familienplanung“, das Spital noch weiter aufdriften könnte. Daher forderte der Kardinal, die Einhaltung der ethischen Normen müsse streng überwacht werden. „Wenn es hart auf hart kommt, würde ich sagen, dass es nicht länger ein katholisches Krankenhaus ist. Aber ich will das nicht tun. Ich will, dass es ein Pro-Life-Krankenhaus ist“. Seine Forderung sei „nicht unvernünftig oder unmöglich einzuhalten“. Eine katholische Institution müsse die Werte der Kirche reflektieren. Ein katholisches Krankenhaus könne deswegen seinen Patienten nicht alle Untersuchungen anbieten, die die moderne säkulare Gesellschaft akzeptiere. (Vgl. kath.net 10.10.07)
l
Rom. In einem Interview anlässlich des Ad-limina-Besuchs der Bischöfe des westafrikanischen Landes Benin äußerte Bischof Paul Kouassivi Vieira von Djaogou Kritik daran, dass sein Land im Hinblick auf ausländische Unterstützung ideologisch unter Druck gesetzt werde. „Früher ist Benin gegen Abtreibung gewesen. Die Republik weigerte sich, Programme zur Geburtenkontrolle einzuführen, und widersetzte sich jenen Projekten, die durch Abtreibung, Sterilisation und Verhütung den Relativismus des menschlichen Lebens feilboten. Seitdem wird unsere Nation für ein Land gehalten, das um jeden Preis ‚überzeugt’ werden muss. Jemand hat entschieden, uns nicht mehr finanziell zu unterstützen, solange wir uns diesen Ideologien nicht beugen.“ Man müsse wachsam sein, da die Regierung diesen Ideologien nun entgegenkomme, doch das dabei angezielte „Wohl“ des Volkes sei nur materieller Natur. (Vgl. Zenit 2.10.07)
l
Sydney. Der australische Kardinal George Pell bezeichnet in seinem neuen Buch „GOTT und Cäsar“ die Meinung vieler Katholiken, dass sie Verhütung akzeptieren und praktizieren könnten, als eine „übliche Häresie unserer Zeit“, die damit begründet werde, dass man sich auf den „Vorrang des Gewissens“ stütze. Er nannte dies mit einer von einem Professor übernommenen Metapher eine „Donald-Duck-Häresie“, da diese Comicfigur alles wisse und „ein unerschütterliches Urteil der Selbstgerechtigkeit“ besitze. Das Gleiche passiere mit Katholiken, die eine ungeordnete Sichtweise der menschlichen Sexualität fördern – durch Verhütung, Abtreibung und Vernichtung von Embryonen. Mit der Inanspruchnahme des „Vorranges des Gewissens“ fühlten sie sich fälschlicherweise im Recht, während sie in Wahrheit das Bild GOTTES verzerrten, das der Schöpfer der fruchtbaren sexuellen Einheit von Mann und Frau einprägen wollte. Kardinal Pell fügte hinzu, diese falsche Auffassung des „Gewissensvorranges“ sei Thema der Enzyklika „Veritatis splendor“ von Johannes Paul II. 1993 gewesen.: „Nur die Wahrheit oder das Wort GOTTES haben den Vorrang und sind die endgültige Regel für alle Handlungen“, so Pell.
l
Kerala. Die Kirche im indischen Bundesstaat Kerala ist unzufrieden mit den staatlichen Texten der Sexualerziehung in den Schulen. Die im Auftrag der Bischöfe tätige katholische Familienkommission von Kerala beschloss, ein eigenes Handbuch auszuarbeiten. Damit sollen den Schülern der katholischen Schulen auch die „psychologischen, spirituellen und moralischen Dimensionen der menschlichen Person“ erklärt werden. (Vgl. rv 22.10.07)
l
Fulda. Der Bischof von Fulda, Heinz Josef Algermissen, untersagte den katholischen Kindergärten den Besuch des
Theaterstücks „Nase, Bauch und Po“ zur Sexualaufklärung in Künzell. Das von der
„Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung“ (BzfgA) präsentierte Stück „findet
nicht die Billigung der katholischen Kirche“. „Nach Auffassung der
Kirche hat Sexualaufklärung ihren originären Platz im Elternhaue und kann nicht
Aufgabe einer Theatergruppe sein“, sagte Algermissen. Er warf dem Stück
eine „einseitige Ausrichtung der Sexualität auf körperliche Zusammenhänge“
vor: „Eltern, die ihre Kinder unseren katholischen Kindertagesstätten
anvertrauen, können sicher sein, dass diese Form der Sexualaufklärung als
Kinderspiel nicht Gegenstand der pädagogischen Arbeit mit den Kleinsten ist“.
Nach Pressemeldungen hatten
am 24. Oktober in Künzell dann rund 550 Kinder das „Musical“ besucht. Der für
Sexualaufklärung zuständige Mitarbeiter der BzfgA, Eckhard Schroll, sagte,
mehrere katholische Kindertagesstätten hätten den Besuch abgesagt. Rund 20
Prozent der ursprünglich angemeldeten Kinder seien ferngeblieben. Er nannte die
Kritik des Bischofs „einmalig und erstmalig“. Das Stück sei seit vier
Jahren in Deutschland auf Tour. Künzell sei die 58. Station. Bislang habe es
gegen Aufführungen auch vor Kindern aus katholischen oder evangelischen
Kindertagesstätten keine Proteste gegeben.
Die Aufführung in Osthessen
war auf Einladung der Gemeinde Künzell und von „Domum vitae“ zustande gekommen. Der
Bischof: Dass „Donum vitae“ diese Aufführung organisiere, zeige, dass dies „keine
katholische Vereinigung ist“. Der Bischof wurde daraufhin von „Donum vitae“
und den hessischen Grünen attackiert, aber auch „Die Welt“ zählte ihn in der
Online-Ausgabe zu den „episkopalen Störenfrieden“, die dem Image der
Kirche schadeten. (Vgl. DT 25.10.07, AP 24.10.07, DT 27.10.07, kath.net 23.10.07, kn
23.10.07)
Dem dankenswerten
bischöflichen Nein für katholische Kindergärten war ein energischer Einsatz des
Aktionskreises Fulda der „Aktion
Leben“ vorausgegangen. Er hatte
kritisiert, dass dieses Stück unter der Schirmherrschaft des Künzeller
CDU-Bürgermeisters (der sich dann „im Urlaub“ befindlich entschuldigen ließ)
zweimal im Gemeindezentrum aufgeführt werden sollte; eingeladen waren mehr als
800 Kinder. Auch die ersten Klassen der Domschule Fulda sollten das sog.
Musical besuchen, wie einer der Klassenlehrer Ende September auf einem
Elternabend bekanntgegeben hatte. Im Internet dokumentierte Auszüge aus dem
Textheft dieses „Musicals“, dem in den letzten Jahren bereits über 50.000
Kleinkinder ausgesetzt waren, zeigen, dass damit faktisch zu sexuellen
Praktiken und Masturbation animiert wird. (Vgl. kn 19.10.; 22.10.; 24.10.; 25.10.07)
Otto Spahn, der
Pressesprecher des „Aktionskreises Fulda der Aktion Leben“ äußerte sich auf die
das Stück verteidigenden Medienberichte und Kommentare mit einem Festhalten
seiner Kritik und führte Auszüge aus dem zugehörigen Liederbuch an: „Auch
wenn es stimmen sollte, dass die beanstandeten Lieder nicht aufgeführt wurden,
bleibt unsere Kritik an dem Stück unverändert bestehen. Inwiefern unsere
kritische Stellungnahme zu dieser Streichung beigetragen hat, können wir nur
vermuten.“ Eine Stelle in dem Song „Was man sagen kann“ lasse fragen, ob es
nicht geradezu eine Einladung an pädophile Menschen sei. „Ausdrücklich
danken wir Bischof Algermissen von Fulda für sein entschiedenes und klares
Wort. Wenn der Boykottaufruf des Bischofs am Ende zu größerer Aufmerksamkeit
und Wachsamkeit gegenüber dem Angebot der ‚Bundeszentrale für gesundheitliche
Aufklärung’ führt, dann war er nicht vergebens.“
l
Innsbruck. Ein seit 20 Jahren umstrittenes Kreuz des Künstlers Rudi Wach wurde im Oktober überraschend auf Veranlassung der Bürgermeisterin Hilde Zach auf der Innsbrucker Innbrücke aufgestellt – eine viereinhalb Meter hohe Bronze-Skulptur. Nach Protesten 1984 hatte der damalige Bischof Stecher von einer Segnung des Kreuzes Abstand genommen; der damalige Bürgermeister hatte daraufhin das Kreuz nicht auf der Brücke aufstellen lassen; es stand seitdem im Hof des Innsbrucker Volkskunstmuseums.
Bischof Manfred Scheuer
wird auf der Internetseite des ORF zitiert, dass ihn nicht die Nacktzeit von
JESUS störe, sondern sein „theologischer Haupteinwand“ sei, „dass der
Corpus des Wach-Kreuzes nicht die Signatur des Leidens, z. B. nicht die
Wundmale trägt. Das wäre aber für den gekreuzigten und auferstandenen JESUS von
Nazareth ganz entscheidend“. Das Kreuz könne zu weich, zu glatt und
designhaft wirken. (Laut einer Meldung von Radio Vatikan sagte der Bischof, es
werde „die Männlichkeit JESU angedeutet ohne erotischen Bezug“). Der Bischof
sei im Vorfeld nicht vom Aufstellen auf der Brücke informiert worden, akzeptiere
aber die Entscheidung der Stadt und würde das Kreuz auch unter Umständen
segnen, sollte er darum gebeten werden. - So ist auch nicht verwunderlich, dass
der Innsbrucker Bischof sich ausdrücklich von einer Gebetsmahnwache
distanzierte, zu der Martin Humer, Bundesobmann der „Christlich Sozialen
Arbeitsgemeinschaft Österreichs“, am Nationalfeiertag, 26.10., vor diesem Kreuz
aufgerufen hatte. Er behauptete, das gemeinsame Gebet werde „als Form des
Protests missbraucht“, Gebet sei aber „vor allem ein dialogisches
Geschehen und nicht die geeignete Form, eigenen Vorstellungen und Ansprüchen
Nachdruck zu verleihen“. Dass ein Bischof kein Verständnis hat, wenn
Gläubige sich – öffentlich und friedlich – zum Sühnegebet für diese lästerliche
Darstellung CHRISTI versammeln, ist skandalös. (Vgl. rv 25.9.07,
tirol.orf.at 23.11.07, kn 27.10.07)
l
Manila. Die katholischen Bischöfe der Philippinen protestierten gegen das Vorhaben der Regierung, die „Geburtenkontrolle“ inclusive frühabtreibender Mittel wie „Pille“ oder „Spirale“ zu fördern. Sie plädierten dafür, die Summe in Maßnahmen gegen Arbeitslosigkeit und Armut sowie für eine Förderung der Natürlichen Empfängnisregelung zu verwenden. Das Repräsentantenhaus setzte sich über die Kritik der Bischofskonferenz hinweg. Regierungsvertreter argumentierten, die jährliche wachsende Bevölkerung behindere die staatlichen Programme für Wirtschaft und Gesundheit. (Vgl. kath.net 8.11.05; rv 8.11.07)
l
Vaduz. In einem Gespräch
mit der Tageszeitung „Liechtensteiner Vaterland“ anlässlich des zehnjährigen
Bestehens der Erzdiözese Vaduz kritisierte Erzbischof Wolfgang Haas
unter anderem das in Liechtenstein geplante Partnerschaftsgesetz. „Die hier
gemeinten gleichgeschlechtlichen Paarbeziehungen widersprechen sowohl der
Schöpfungs- als auch der Erlösungsordnung“. Homosexualität sei Sünde, deren
Anerkennung ein Skandal. Den Entscheidungsträgern sei nur zu wünschen, „dass
sie dem weitverbreiteten Trend in anderen Ländern nicht erliegen und sich nicht
dem internationalen Druck beugen.“ (Vgl. rv 10.11.07, kn 11.10.07)
l
Kein Kommunionempfang
für Abtreibungs- und Euthanasie-Befürworter
Washington. Erzbischof Raymond Burke von St. Louis erklärte, er würde Politikern die Kommunion verweigern, die offen Abtreibung unterstützten (wohl anspielend auf den republikanischen Präsidentschaftskandidaten Giuliani). – Eine Vereinigung von 600 Priestern und Diakonen in den USA, „Confraternity of Catholic Clergy“ (CCC), wandte sich – die Haltung Burkes unterstützend – an alle Bischöfe mit der Bitte, sich dieser Haltung anzuschließen. „Katholische Politiker haben keine Ausrede. Wenn sie offen Abtreibung und/oder Euthanasie unterstützen, dann sind sie unwürdig, die hl. Kommunion zu empfangen, da sie mit dem Bösen kooperieren“, betonte die CCC.
Der Alt-Erzbischof von Washington, Kardinal John McCarrick, forderte zwar eine entschiedenere Haltung zum Thema Abtreibung, sprach sich aber dagegen aus, die Kommunion zu verweigern. (Vgl. kath.net 11.10.07, DT 20.10.07) n