Das Porträt

 

FMG-INFORMATION 119, August 2017

 

 Blutzeugen und Verteidiger der Ehe

 

Angesichts des aktuellen politischen Kampfes gegen die in der Schöpfungsordnung grundgelegte Ehe und der faktischen Untergrabung der sakramentalen, nach dem Wort CHRISTI unauflöslichen Ehe durch die sich ausbreitende Kommunion-Zulassung von Menschen, die in ihrer Lebensweise gegen das Gebot der Keuschheit verstoßen, ist es überaus ermutigend und stärkt die Bildung des Gewissens, auf beeindruckende Beispiele und Vorbilder aus der Kirchengeschichte zu schauen.

 

1. Das Titelbild dieser FMG-INFORMATION erinnert an das Blutzeugnis des hl. Johannes des Täufers für die Ehe: „Johannes hatte zu Herodes gesagt: Du hattest nicht das Recht, die Frau deines Bruders zur Frau zu nehmen“ (vgl. Mk 6,18). Papst Benedikt XVI. sagte über Johannes: „So bezahlte er mit dem Leben, als er Herodes und Herodias des Ehebruchs anklagte…“ (24.6.2007). „Als letzte Tat bezeugt der Täufer mit dem Blut seine Treue zu den Geboten GOTTES, ohne nachzugeben oder zurückzuweichen, und erfüllt so seine Sendung bis ins Letzte. Der hl. Beda, ein Mönch des 8. Jahrhunderts, sagt in seinen Predigten: Der hl. Johannes gab für [CHRISTUS] sein Leben hin, auch wenn ihm nicht geboten wurde, JESUS CHRISTUS zu verleugnen. Ihm wurde nur geboten, die Wahrheit zu verschweigen (vgl. Hom. 23: CCL 122,354). Und er verschwieg die Wahrheit nicht und starb so für CHRISTUS, der die Wahrheit ist. Gerade aus Liebe zur Wahrheit ließ er sich nicht auf Kompromisse ein und hatte keine Angst, starke Worte an jene zu richten, die den Weg GOTTES verloren hatten.

Wir sehen diese große Gestalt, diese Kraft im Leiden, im Widerstand gegen die Mächtigen. Wir fragen: Woraus entsteht dieses Leben, diese so starke, so aufrichtige, so konsequente Innerlichkeit, die so vollkommen für Gott hingegeben wurde und dafür, JESUS den Weg zu bereiten? Die Antwort ist einfach: aus der Beziehung zu GOTT, aus dem Gebet, dem Leitmotiv seiner gesamten Existenz.“ (29.8.2012) – Die Kirche begeht das Gedächtnis des Todes des hl. Johannes des Täufers am 29. August.

 

[Nebenstehendes Titelbild: Salome bringt Herodias das Haupt des hl. Johannes des Täufers (vgl. Mk 6,17-28). Steinskulptur aus der romanischen Abteikirche Saint-Sever in Südwestfrankreich, 11./12. Jh., Bildnachweis: © R. Schreiber, Freundeskreis Maria Goretti e.V.]

 

2. Chronologisch einzureihen ist nun das untenstehende Lebensbild des heute relativ unbekannten heiligen Papstes Nikolaus I., der im Hinblick auf die Unauflöslichkeit der Ehe korruptes Verhalten von Bischöfen und sündhaftes Unrecht von Mächtigen bekämpfte und sich von Bedrängnis nicht vom klaren Weg abbringen ließ. Quellen zu Nikolaus I: W. Brandmüller in: „Reformer der Kirche“, hrsg. von Peter Manns, Mainz 1970, S.446-449; www. heiligenlexikon.de/ CatholicEncyclopedia/ Nikolaus_ I_der_Grosse.html (englische Enzyklopädie von 1913), Joseph Lorz, Geschichte der Kirche, Bd. I, Münster 1962, S.254, u. a.

 

3. Ein anderer Papst, dem die Seelsorge um einen in die Irre gehenden Grafen zu außerordentlichen Gesten bewegte, ist der selige Papst Eugen III. (1145-1153). Bernhard Paganelli de Montemagno, Kanoniker in Pisa, dann Kamaldulenser, hatte sich 1138 dem hl. Bernhard von Clairvaux angeschlossen und war 1141 Abt in Rom geworden. In einer Zeit des römischen Aufruhrs wurde er, noch am Todestag des Vorgängers, von den Kardinälen heimlich und gegen seinen Willen gewählt. Der sanfte Mann musste vor dem Pöbel aus Rom fliehen und brachte fast acht Jahre seines Pontifikats in Viterbo zu. Als die Nachricht vom Fall Edessas und der grausamen Niedermetzelung von Tausenden seiner Bewohner und die Hilferufe der nunmehr unmittelbar bedrohten Christen Jerusalems den Papst erreichten, rief er zu deren Hilfe auf und ließ Bernhard von Clairvaux zum (2.) Kreuzzug predigen. Eugen reiste nach Frankreich; es folgten bedeutsame Synoden zu Paris und Reims; auf der Trierer Synode legte man ihm 1148 die Schriften der großen Seherin Hildegard von Bingen vor, die seine Anerkennung fanden. Doch dann scheiterte der Kreuzzug am Fehlschlag der Eroberung von Damaskus, auch durch die Schuld der dem Kreuzheer vom Papst mitgegebenen zwei Legaten. In Rom herrschte Arnold von Brescia, der durch seine fanatischen Bußpredigten die Menge faszinierte. Mit Hilfe von Kaiser Barbarossa konnte der Aufruhr schließlich niedergeworfen werden. Der Papst starb am 8. Juli 1153 in Tivoli, vom Volk wie ein Heiliger verehrt. Seine Frömmigkeit und Wohltätigkeit, seine gerechten Urteile und seine Strenge gegen sich selbst (er trug unter dem päpstlichen Gewand die raue Zisterzienserkutte), seine Unbestechlichkeit und Verachtung des Reichtums waren bekannt. Der Kult als Heiliger wurde 1872 von Pius IX. bestätigt. Gedenktag 8. Juli

Walter Brandmüller schildert einen Fall seines klaren Urteils und seiner Sorge um das Heil der Menschen: „Graf Hugo von Molise hatte sich mit dem Ansinnen, seine Ehe für nichtig zu erklären, an den Papst gewandt. Eugen aber sah keine Möglichkeit, dem zu entsprechen, da die Ehe gültig war. Als der Graf sich damit nicht zufriedengeben wollte, fiel der Papst ihm zu Füßen, die Tiara rollte in den Staub, und er bat ihn unter Tränen, sich dem Gesetz GOTTES zu beugen. Dem erschütterten Hugo aber, der nun zu gehorchen versprach, steckte der Papst seinen eigenen Ring an, damit er ihn stets an das gegebene Wort erinnere.“ (Vgl. W. Brandmüller in „Reformer der Kirche“, hrsg. von Peter Manns, Mainz 1970, S. 589.)

 

4. In der Reihe der Verteidiger der Unauflöslichkeit der Ehe ist dann auch Papst Clemens VII. (1523-1534) zu nennen, der 1527 der Forderung des englischen Königs Heinrichs VIII., seine gültige Ehe mit Katharina von Aragón zu scheiden bzw. für nichtig zu erklären, widerstand. Mit den überlieferten Worten „Non possumus“ (wir können nicht) knüpfte er wohl an den Ausspruch der Apostel Petrus und Johannes vor dem Hohen Rat in Apg 4,20 an. Heinrich VIII. hatte eigentlich das Wohlwollen des Papstes – in der Auseinandersetzung um die „Reformation“ Luthers hatte er ihn sogar mit dem Ehrentitel „Verteidiger des Glaubens“ geehrt. Doch weil die Scheidung einer gültigen Ehe nicht in der Vollmacht eines Papstes liegt, musste Clemens VII. sogar hinnehmen, dass der König die Kirchenspaltung durch die Loslösung der Kirche Englands herbeiführte. Durch die Suprematsakte, ein am 3.11.1534 vom Parlament erlassenes Gesetz, wurde Heinrich VIII. zum Oberhaupt der englischen Kirche erklärt. Die Begründung des Gesetzes lieferte bezeichnenderweise die Schrift des Bischofs Stephen Gardiner von Winchester. Von allen Geistlichen, Parlamentariern und Staatsbeamten wurde die Eidesleistung darauf erzwungen.

 

5. In der Folge dieser dramatischen Abspaltung Englands vom Felsen Petri sind zwei besonders herausragende heilige Blutzeugen für die Unauflöslichkeit der Ehe und für die Treue zum Amt des Papstes zu nennen, die als einzige sich weigerten, den Suprematseid zu leisten: Bischof John Fischer und der Lordkanzler und Familienvater Thomas Morus. John Fisher, geboren um 1469, war Professor der Theologie und wurde 1504 Bischof von Rochester. Predigt, Seelsorge, insbesondere die Sorge für die Armen, und schriftstellerische Tätigkeit füllten sein Leben aus. Er widersetzte sich der Ehescheidung des Königs und weigerte sich, ihn als Haupt der Kirche von England anzuerkennen. Er wurde am 22. Juni 1535 hingerichtet.

Thomas Morus, 1478 in London geboren, studierte Rechtswissenschaft in Oxford. Er führte ein glückliches Familienleben, hatte vier Kinder; er verband überragende Geistesschärfe mit tiefer Frömmigkeit und unerschütterlichem Humor. 1532 legte er sein Amt als Lordkanzler aus Gewissensgründen nieder; 1535 wurde er, zwei Wochen nach John Fisher, wegen angeblichen Hochverrats hingerichtet. Auf dem Schafott sagte er: „Ich sterbe als des Königs treuer Diener, aber zuerst als Diener GOTTES.“ Der gemeinsame Gedenktag ist der 22. Juni.

 

6. Praktisch unbekannt sind fünf andere Blutzeugen vom Ende des 16. Jahrhunderts in Nordamerika. Lange bevor englische Siedler und andere katholische Missionare in die heutigen USA kamen, waren spanische Franziskaner im Südosten der Vereinigten Staaten als Missionare tätig. Die Missionsbasis der fünf Märtyrer des US-Staates Georgia war die spanische Siedlung von St. Augustine ganz im Norden des heutigen Staates Florida. Unter den Schwierigkeiten, mit denen die Missionare konfrontiert waren, war eine der größten, das Eheverständnis der christlichen Lehre zu vermitteln. Zur Kultur der „Guale“, wie die Eingeborenen hier genannt wurden, gehörte die Polygamie. Weil die Missionare sich der Weisung CHRISTI verpflichtet wussten, gehörte es zu ihrer Missionspraxis, einen erwachsenen männlichen Guale erst dann zur Taufe zuzulassen, wenn er versprach, nur mehr mit einer Frau zu leben.

Als den Missionaren bekannt wurde, dass ein getaufter Guale namens Juanillo, der in einer Missionssiedlung bei Tolomato lebte, sein Versprechen gebrochen und sich eine zweite Frau genommen hatte, ging einer der Missionare, Fray Blas de Rodriguez, von der nahegelegenen Mission Tupiqui (in der Nähe des heutigen Eulonia, Georgia) dorthin, um ihn an sein Versprechen zu erinnern und zur Umkehr zu ermahnen. Doch Juanillo reagierte abweisend und sammelte in seiner Wut Mitkämpfer, um das Guale-Gebiet von den „störenden“ christlichen Missionaren zu befreien.

Als Fray Pedro sich am Morgen zur Feier der hl. Messe erhob, drangen die Krieger ein und enthaupteten den Missionar mit einem Schlag der Macana (einer Art Tomahawk). Es war Sonntag, 14. September 1597, Fest Kreuzerhöhung. Bei der Siegesfeier wurde das abgetrennte Haupt des Märtyrers als Trophäe auf einen Spieß gesteckt und mehrere Tage ausgestellt. Die Schar der Krieger zog nun nach Tupiqui und hielten dort Fray Blas zwei Tage gefangen. Er durfte noch die hl. Messe feiern und predigte den Eingeborenen. Er sagte, es sei für ihn nicht schwer zu sterben. Was ihn schmerze, sei, dass der Böse sie habe überreden können, diesen Angriff gegen ihren GOTT und Schöpfer zu unternehmen. Er sei traurig, dass die Mühe der Missionare, den Weg zum ewigen Leben und Glück zu lehren, so missachtet werde. Er wurde am 16. September getötet; ein treuer Christ begrub seinen Leichnam einige Tage später in den Wäldern, wo er später von spanischen Soldaten, die dorthin kamen, um das Geschehen zu untersuchen, gefunden wurde. Die Schar der feindlichen Krieger schickte dann an den örtlichen Häuptling auf der Insel St. Catherines die Aufforderung, die beiden dort lebenden Franziskaner zu töten: Fray Miguel, einen Priester, und Fray Antonio, einen Laienbruder und Dolmetscher. Doch dieser Häuptling warnte die Missionare; diese aber lehnten das Angebot ab, sie mit einem Kanu und Ruderer in Sicherheit zu bringen - sei es, dass sie die Warnung nicht ernst nahmen oder dem Martyrium nicht entfliehen wollten. Am 17. September kam die Horde der Krieger auf St. Catherines; der örtliche Häuptling bot ihnen alles, was er besaß, an, wenn sie die Missionare in Ruhe ließen, doch vergeblich. Den Missionaren wurde noch die Zeit zur Feier der hl. Messe und zum Gebet gelassen – es war das Fest der Stigmata des hl. Franziskus. Dann wurden Fray Antonio und Fray Miguel mit der Macana getötet; ihre verstümmelten Leichen blieben in der Sonne liegen, bis sie treue Christen vorläufig begraben konnten. Später wurden die Reliquien geborgen und zum zentralen Missionskloster in St. Augustine gebracht. Der vierte der Franziskaner war währenddessen unterwegs. Als er Ende September mit dem Kanu zurückkam, um erneut notwendige Dinge für die hl. Messe, den Aufbau der Mission und als Geschenke an die Eingeborenen zu holen, wurde er von seinen Mördern erwartet, gefangen und mit der Macana getötet. Sein Leichnam wurde nie gefunden.

Die Nachricht von den schrecklichen Ereignissen verbreitete sich bald in den spanischen Missionen in Florida, wie ein vom 4. Oktober 1597 datierter Brief eines Priesters an den spanischen Statthalter in St. Augustine belegt, und 1612 wurde ein offizieller franziskanischer Bericht an König Philipp III. über­geben. Das Seligsprechungsverfahren für Petrus de Corpa und seine vier Gefährten wurde allerdings erst 1986 eingeleitet.

Die fünf spanischen Märtyrer: Pedro de Corpa, um 1560 geboren, erfahrener Prediger und Beichtvater, kam 1587 nach Florida und Georgia. Blas de Rodriguez, um 1550 geboren, Priester, meldete sich 1590 für Florida. Antonio de Badajoz, Franziskaner-Laienbruder, kam 1587 mit Fray Pedro nach Florida, lernte die Sprache der Guale gut und evangelisierte bei den Eingeborenen. Miguel de Anon, Priester, kam 1585 nach Florida. Francisco de Varascola, Baske, 1564 geboren, Priester, 1595 nach Florida entsandt, von kräftiger Statur, kam durch Sport besonders mit den jungen Eingeborenen in Kontakt.

Sicher ist, dass der Grund der Ermordung der fünf spanischen Missionare das moralische Gesetz GOTTES war, das sie predigten, insbesondere die geforderte Verpflichtung zur Einehe.

Hier wie bei den anderen Priestern und Bischöfen kommt die Warnung Ez 3,19 und 2 Tim 4,2 zur Geltung: die Pflicht, den Gläubigen das ganze Evangelium zu verkünden und vor der ewigen Folge der Nicht-Bekehrung zu warnen.

Quelle: www. catholicculture.org/culture/library/view.cfm?recnum= 7662 (Paul Thigpen, The Georgia Martyrs: Heroic Witnesses to the Sanctity of Marriage); http:// de.catholicnewsagency.com/story/acht-heilige-helden-die-starben-weil-sie-die-ehe-verteidigten-1362.

 

7. Im Jahr 1940 wurde im KZ Buchenwald der Tiroler Pfarrer Otto Neururer ermordet. Auch er ist ein Blutzeuge für die Heiligkeit der Ehe. 1882 in der Tiroler Gemeinde Fließ geboren, wurde er 1907 im Dom zu Brixen zum Priester geweiht und wirkte in verschiedenen Pfarreien als Kooperator, bis er 1932 zum Pfarrer von Götzens ob Innsbruck bestellt wurde. Im März 1938 brach die Herrschaft des Nationalsozialismus durch den „Anschluss“ Österreichs an. Otto Neururer fühlte voraus, dass ihm wegen seiner kompromisslosen Haltung ein dornenvoller Leidensweg beschieden sein werde. Der Pfarrer wurde angezeigt, von der Gestapo verhaftet und am 15. Dezember 1938 in das Gestapogefängnis von Innsbruck gebracht wegen seines mutigen Eintretens für die christliche Ehe. Er hatte einer jungen Frau von einer Eheschließung mit einem aus der Kirche ausgetretenen und geschiedenen Nationalsozialisten abgeraten.

Am 3. März 1939 wurde Neururer in das KZ Dachau eingelie­fert und am 6. Dezember 1939 in das KZ Buchenwald strafversetzt. Auch im KZ wirkte er noch seelsorglich. Obgleich religiöse Handlungen im Lager strengstens verboten waren, erteilte er einem Mithäftling, der getauft werden wollte, Glaubensun­terricht. Dies wurde bekannt und war wohl der Grund, dass er unter besonders grausamen Umständen ermordet wurde: nach verlässlichen Berichten wurde er an den Fußgelenken mit dem Kopf nach unten aufgehängt, bis dass der Tod eintrat. Als Todesursache wurde „akute Herzschwäche" angegeben. So starb er am 30. Mai 1940 unter als Märtyrer. Seliggesprochen wurde Pfarrer Otto Neururer durch den hl. Johannes Paul II. am 24.11.1996 in Rom. Gedenktag: 30. Mai.

(Vgl. „Das Porträt“ in der FMG-Information 58, April 1996.)

 

8. Ein ähnliches Zeugnis für die Heiligkeit und Unauflöslichkeit der Ehe legte der Würzburger Priester Georg Häfner durch seinen Märtyrertod im KZ Dachau ab. Er war der Sohn eines städtischen Arbeiters in Würzburg; die Eltern ermöglichten ihm das Theologiestudium. 1924 empfing Georg Häfner die Priesterweihe. Es folgten mehrere Einsätze als Kaplan; schon da war er bei den NS-Machthabern aufgefallen, weil er sich weigerte, den Hitlergruß auszuführen. 1934 wurde er zum Pfarrer von Oberschwarzach in Franken ernannt. Als ihm dort 1938 das Erteilen von Religionsunterricht verboten wurde, musste er den Kommunion- und Firmunterricht heimlich abhalten. Wegen kritischer Äußerungen gegen den NS-Staat in Predigt und Christenlehre wurde er mehrfach bei der Gestapo angezeigt und zum Verhör bestellt. Im August 1941 bat ihn ein schwer erkranktes Parteimitglied der NSDAP, ihm die Sterbe­sakramente zu spenden. Pfarrer Häfner kam dem Wunsch nach, ließ aber den Parteigenossen auf dem Sterbebett eine Erklärung unterschreiben, in der dieser seine zweite, standes­amtlich geschlossene Ehe vor GOTT und seinem Gewissen als ungültig erklärte. Nachdem Pfarrer Häfner eine kurze Begründung am darauf folgenden Sonntag in der Kirche verlas, um den Mann kirchlich beerdigen zu können, wurde er von einem anderen Parteimitglied denunziert und schließlich von der Gestapo verhaftet. Am 12. Dezember 1941 wurde er in den sogenannten Priesterblock des KZs Dachau (Häftlingsnummer 28876) gebracht, wo er am 20. August 1942 an den Folgen der Misshandlungen und Unterernährung starb. Die Seligsprechung war am 15. Mai 2011 im Würzburger Dom. Gedenktag 19. August. (Vgl. „Das Porträt“ in der FMG-Information 62, Juli 1997. Quelle: Paul-Werner Scheele / Klaus Wittstadt: „Georg Häfner, Priester und Opfer, Briefe aus der Haft, Gestapodokumente“, Würzburg 1983.)

 

9. Ein ähnliches Zeugnis für die Heiligkeit der Ehe liegt bei zwei Priestern der Diözese Trier vor, die wir im „Porträt“ in der FMG-INFORMATION 65, Juli 1998, vorstellten (nach dem Manuskript über die „Mendiger Märtyrer; Leben, Leiden und Sterben von Pfarrer Josef Bechtel und Kaplan Peter Schlicker" von Pastor Michael Hoellen, 1985, 3. Auflage).

Bei Pfarrer Bechtel und Kaplan Schlicker, die mehrfach als NS-Gegner auffielen, war der eigentliche Verhaftungsgrund ein seelsorglicher Akt im September 1939. Ein Mann bat bei lebensgefährlicher Erkrankung um die Sakramente. Da er in Zivilehe mit einer von ihrem evangelischen Mann geschiedenen evangelischen Frau lebte, wünscht er seine Situation zu ordnen; zu seiner Rekonziliation war damals die oberhirtliche Erlaubnis notwendig, die Kaplan Schlicker von Trier erhielt. Da der Kranke seine sündhafte Beziehung bereute, konnten ihm daraufhin die Sterbesakramente gespendet worden. Mit der Kirche versöhnt, wurde er auch katholisch bestattet. Ein halbes Jahr später erstattete die (Zivil-)Witwe bei der Gestapo Anzeige gegen den Kaplan wegen angeblicher „Beeinflussung eines Sterbenden“. Diese Anklage diente - ungeachtet der Frage, wer mit dem Schwerkranken gesprochen hatte - zum Vorwand für die Verhaftung beider Priester, die schließlich bei Josef Bechtel zum Tod im KZ Dachau am 13.4.1942 und bei Peter Schlicker zum Tod in Salzburg am 19.4.1945 an den Folgen vierjähriger KZ-Haft führte.

 

10. Auch der im Jahr 1995 vom hl. Johannes Paul II. seliggesprochene Ehemann und Katechist Peter To Rot von Papua-Neuguinea (1916-1945) ist als Märtyrer der von GOTT dem Menschen geschenkten Institution der Ehe, die CHRISTUS zum Sakrament erhoben hat, zu sehen. Nach Papua-Neuguinea kamen 1882 die ersten katholischen Missionare. Die Eltern von Peter To Rot nahmen den christlichen Glauben an, der Sohn wuchs im Glauben auf und erhielt nach der Volksschule eine Katechistenausbildung. 1934 wurde er vom Bischof als Katechist ausgesandt. 1936 heiratete er, führte ein vorbildliches Eheleben und opferte oft viele Stunden, um Ehen der einheimischen Mitchristen, die zu zerbrechen drohten, wieder in Ord­nung zu bringen. 1942 besetzten die Japaner das bislang unter australischer Hoheit stehende Land; der Missionspater, der die Pfarrei verlassen musste, übertrug To Rot die Sorge für die christliche Gemeinde. Als die japanische Besatzungsverwaltung 1942 die früher übliche Vielweiberei wieder für erlaubt erklärte und gar propagierte – wohl, um die Menschen dem christlichen und „westlichen“ Einfluss zu entziehen –, versuchte er einzelne Christen, die der Versuchung zur Polygamie nachgaben, von diesem falschen Weg abzuhalten. Das brachte ihm Feindschaft und Repressalien von Seiten der japanischen Besatzungsbehörden ein. Sein Wirken unter den gläubigen Christen konnte er nur noch im Verborgenen tun. Als er zwei katholische Paare traute, wurde er denunziert und inhaftiert. Besonders vorgeworfen wurden Peter To Rot, dass er die Bigamie ablehnte und die Menschen davon abzuhalten versuchte. Der Katechist wusste, dass ihm der Tod drohte, er hatte schon einige Tage vorher gesagt: „Ich weiß: Sie werden mich töten. Ihr braucht euch keine Sorgen zu machen. Ich bin bereit, mein Leben hinzugeben in meiner Arbeit für JESUS.“ To Rot wurde im Juni 1945 im Gefängnis durch einen japanischen Arzt mit einer Giftspritze ermordet; die Soldaten hatten ihn dabei zusätzlich erstickt und versucht, ihm mit einem schweren Balken das Genick zu brechen. Papst Johannes Paul II sagte bei der Seligsprechung bei einem Pastoralbesuch in Port Moresby, der Hauptstadt Papua-Neuguineas unter anderem: Als die Behörden dazu übergingen, Polygamie zu legalisieren und zu fördern, erkannte der sel. Peter To Rot darin einen Verstoß gegen die christlichen Prinzipien und verurteilte mit Entschlossenheit diese Praxis. Vom Geist GOTTES erfüllt, ver­kündete er ohne Furcht die Wahrheit über die Heiligkeit der Ehe. Er weigerte sich, den ‚einfachen Weg‘ (vgl. Mt 7,13) des moralischen Kompromisses zu gehen. Er sagte: ‚Ich muss meine Pflicht als Zeuge der Kirche für JESUS CHRISTUS erfüllen.‘“ Gedenktag des Seligen ist der 7. Juli.

(Quelle: FMG-Broschüre „Treuer Dienst. Peter To Rot. Katechist und Blutzeuge in Papua-Neuguinea“, München 1990; vgl. Schriften-und Medienangebot auf dem vorletzten Blatt dieses Heftes.)

 

 

UNERSCHROCKENER ZEUGE DES GLAUBENS

 

Hl. Papst Nikolaus I.

 

*820 Rom    + 13. November 867 Rom

 

Nikolaus war Sohn eines römischen Beamten. Von diesem wurde er frühzeitig mit den Schätzen des profanen und geistlichen Wissens seiner Zeit bekanntgemacht und erhielt eine sehr gute Ausbildung. Er trat in den Dienst der Kirche und wurde wegen Frömmigkeit, Wohltätigkeit, Wissen und Beredsamkeit geschätzt. Von Papst Sergius II. (844-847) wurde er zum Subdiakon geweiht, vom heiligen Leo IV. (847-855) zum Diakon. Besonders vertrauensvoll und herzlich war das Verhältnis des gütigen Papstes Benedikt III. (855-858) zu seinem Diakon und Nachfolger. Die alte Lebensbeschreibung der Päpste, der Liber Pontificalis, erzählt, dass Benedikt ihn mehr als alle Verwandten geliebt habe und keine kirchliche Angelegenheit ohne ihn regeln wollte.

 

Papstwahl

Nach dem Tod von Papst Benedikt III. wurde Nikolaus am 21. April 858 zum Papst gewählt, was er offenbar ebenso dem Willen des römischen Klerus wie der Gunst des frommen Kaisers Ludwig II. von Italien verdankte. Am 24. April wurde er in Anwesenheit Ludwigs II. geweiht und inthronisiert. Ludwig II. leistete dem Neugeweihten ohne Zögern den Marschallsdienst, was seit hundert Jahren nicht mehr geschehen war, d. h. der Kaiser führte das Pferd des Papstes am Zügel und hielt ihm den Steigbügel – eine Anerkennung des geistlichen Vorrangs des Papsttums.

(Zur zeitgeschichtlichen Einordnung: Auf Kaiser Karl den Großen folgte dessen Sohn Ludwig der Fromme; nach dessen Tod wurde das Frankenreich 843 aufgeteilt: Karl der Kahle regierte den Westen, das spätere Frankreich, Ludwig der Deutsche das ostfränkische Reich, das spätere Heilige Römische Reich deutscher Nation, und Lothar I. das „Mittelreich“. Sein 825 geborener Sohn Ludwig war zunächst König von Italien und dann der Langobarden geworden; 850 wurde er römischer Mit-Kaiser und nach Abdankung des Vaters Lothar I. 855 römischer Kaiser; auf die fränkischen Königreiche hatte dieser nominelle Kaiser keinen Einfluss mehr. Seinem Bruder Lothar II. wurde Lotharingen – aus dem das spätere Lothringen hervorging – zugesprochen, dem jüngsten Sohn Karl des Kahlen die Provence und Burgund.)

Nikolaus I. leitete die Kirche vom 24. April 858 bis zum 13. November 867. Es waren Jahre voller Konflikte.

 

Ereignisse aus seinem Pontifikat

Im Verlauf von Parteienstreitigkeiten am Kaiserhof von Byzanz war Kaiserin Theodora gestürzt und der Patriarch Ignatios unrechtmäßig abgesetzt worden. Im Streit mit dem hochgelehrten Photios, der nun als Patriarch wirkte, und dem verbannten Ignatios suchten beide Anerkennung des Papstes. Aufgrund seiner Informationen drohte dieser Photios den Bann an, wenn er sich weiterhin als Patriarch bezeichne. Das führte zum Bruch zwischen Rom und Byzanz.

Ein zweites Eingreifen des Papstes richtete sich gegen den streitsüchtigen, wenig geistlich gearteten Metropoliten Johannes von Ravenna, über dessen Übergriffe viele Einwohner klagten. Als der Erzbischof alle Mahnungen missachtete, reiste der Papst selber nach Ravenna – das einzige Mal, dass er Rom verließ – und vermochte nun, ohne schroffe Maßnahmen ergreifen zu müssen, Johannes zur Ordnung zu rufen. Später allerdings lehnte sich dieser wieder auf.

Grundsätzlichen Charakter hatte ein Rechtsstreit mit Hinkmar von Reims, einen einflussreichen Kirchenfürsten des Frankenreiches. Hier ging es um den Vorrang des Nachfolgers Petri vor dem zu unabhängig und mächtig gewordenen Erzbischof. Klug und entschieden ging Nikolaus hier vor, bis Hinkmar sich der Autorität des Nachfolgers Petri beugte.

 

Förderung von Glauben und Mission

Papst Nikolaus I. ermutigte auch die missionarische Tätigkeit der Kirche. Er bestätigte die Vereinigung der Bistümer Bremen und Hamburg; der hl. Ansgar hatte 849 seinen Sitz nach Bremen verlegt und das Territorium beider Bistümer zu einem nordischen Doppelbistum vereinigt als Sitz der Skandinavien-Mission.

863 antwortete Nikolaus I. auf eine Botschaft mit 106 Fragen über Lehre und Disziplin der Kirche, die der bulgarische Prinz an den Papst gerichtet hatte, mit einer ausführlichen Darlegung (die sog. Responsa Nicolai ad consulta Bulgarorum). Der Brief zeigt den aufrichtigen Wunsch des Papstes, die Prinzipien eines ernsthaften christlichen Lebens in diesem neu konvertierten Volk zu fördern.

In Rom ließ Nikolaus mehrere Kirche wieder aufbauen und stattete sie aus; beständig suchte er das religiöse Leben zu fördern.

 

Verteidigung der Unauflöslichkeit der Ehe

Besonders eindrucksvoll ist das Eintreten von Papst Nikolaus I. für die Unauflöslichkeit der Ehe, wie CHRISTUS es Seiner Kirche aufgetragen hat. Der fränkisch-karolingische König Lothar II., Sohn Lothars I., um 835 geboren, war von 855 bis 869 Herrscher des von den Alpen, dem Rhein, der Nordsee und den Flüssen Schelde, Maas und Saone umgrenzten Teilreiches. Die Ehe Lothars mit Theutberga, der Tochter des Grafen Boso von Arles, die er 855 geheiratet hatte, blieb kinderlos. Daher trennte sich Lothar 860 von seiner Frau und lebte in ehebrecherischer Weise mit seiner Mätresse Waldrada zusammen, mit der er drei Kinder hatte, darunter einen Sohn, Hugo. Um sie zu heiraten, reichte die Verstoßung nicht aus. Lothar strengte mit gehässigen Beschuldigungen und erpressten Geständnissen ein kirchliches Verfahren gegen Theutberga an. Selbst Kaiser Ludwig II. trat für die Lösung der Ehe ein. Drei Synoden in der Residenz Aachen unter dem Einfluss der Metropoliten von Köln und Trier und des Bischofs von Metz leisteten dem König feige Hilfestellung. Sie erpressten ein Schuldbekenntnis der Blutschande von Theutberga, erklärten ihre Ehe für nichtig und die Wiederverheiratung des Königs für zulässig. Theutberga wurde in ein Kloster verbannt.

Durch wiederholte Hilferufe Theutbergas erfuhr Papst Nikolaus, dass sogar die Bischöfe des Landes sich auf die Seite es ehebrecherischen Königs gestellt und Waldrada zur Königin gekrönt hatten. Der Papst griff nun ein. Er wagte es, auch das fränkische Königtum zu richten. Nikolaus entsandte Legaten und ließ eine Synode in Metz einberufen ließ, um Klarheit und Recht zu schaffen. Doch die Legaten ließen sich bestechen und legten die päpstlichen Briefe der Synode nur bruchstückhaft oder gefälscht vor, so dass die Synode Theutberga verurteilte und die „Ehe“ Lothars mit Waldrada billigte. Die Erzbischöfe Gunthar und Thietgaud sollten die Akten der Versammlung in Rom vorlegen; man glaubte, Nikolaus werde das üble Spiel nicht durchschauen. Doch eine Lateransynode des Papstes 863 verurteilte die neue „Ehe“ des Königs aufs Schärfste. Die beiden unwürdigen Erzbischöfe von Köln und Trier, deren Schuld offenkundig war, wurden abgesetzt.

Waldrada wurde von einem zuverlässigen päpstlichen Legaten nach Italien gebracht, entfloh allerdings zu ihrem Schwager Ludwig II., der sich von ihr und den auf Rache sinnenden abgesetzten Erzbischöfe zu einem Kriegszug gegen den Papst bewegen ließ.

Der Kirchenhistoriker Walter Brandmüller, der heutige Kardinal, beschreibt die Situation eindrucksvoll:

Das Heerlager Kaiser Ludwigs wurde zum Treffpunkt der Feinde des Papstes, ein wohlgerüstetes Heer zog gegen den schutzlosen Papst. „Dieser nahm seine Zuflucht zum Gebet. Er rief das Volk von Rom zu Fasten und Beten auf und ordnete Bittprozessionen an. Indessen besetzte der Kaiser die Stadt. Als eine der Prozessionen unter Gebet und Gesang nach St. Peter einziehen wollte, überfiel ein bewaffneter Haufen sie, misshandelte die Beter, zerbrach Kreuze, zerriss Fahnen und trat eine Reliquie vom Kreuz CHRISTI in den Kot der Straße. Mit Mühe gelang es dem Papst, sich an das Grab des heiligen Petrus zu flüchten. Zwei Tage und zwei Nächte verbarg er sich dort, ohne Speise und Trank. Doch der Schänder jener Kreuzreliquie starb eines jähen Todes, der Kaiser selbst erkrankte, und die Empörung der Römer über die Gewalttaten der Franken regte sich. Da lenkte Ludwig ein. Die kluge Gemahlin des Kaisers ebnete den Weg zur Verständigung. Der Kaiser zog sich von Thietgaud und Gunthar zurück, von einer Kritik an Nikolaus‘ Urteil über Lothars Ehehandel war nicht mehr die Rede. Der Waffenlose war Sieger geblieben, sein festes Vertrauen auf GOTT und sein Recht hatten ihn nicht getrogen.“ Die Streitfrage um die Verstoßung Theutbergas und die „Heirat“ von Lothar mit Waldrada war allerdings noch bis zum Tod Nikolaus‘ noch nicht gelöst; sein Nachfolger Hadrian II. erlaubte Lothar, die Sache persönlich in Rom vorzutragen. Vor einer endgültigen Entscheidung aber starb Lothar 869 auf dem Rückweg der Reise, so dass der Tod die Ehe löste. Theutberga wurde in Lothars Todesjahr Äbtissin von Sainte-Glossinde in Metz, wo sie 875 starb. Waldrada war schon 868 im Kloster Remiremont gestorben.

 

Auch in einem anderen Fall war Nikolaus schon vorher für die Ehegesetze eingetreten. Ingiltrud, Frau des Grafen Boso, hatte ihren Mann um eines Geliebten willen verlassen. Nikolaus befahl den Bischöfen im Regierungsbereich von Karl dem Kahlen, sie zu exkommunizieren, wenn sie nicht zu ihrem Mann zurückkehrte. Als sie zur Synode von Mailand 860 vorgeladen wurde und nicht erschien, wurde über sie der Bann verhängt.

Um die Ehe ging es auch bei Judith, der Tochter Karls des Kahlen, die ohne Zustimmung des Vaters Baldwin, Graf von Flandern, geheiratet hatte. Fränkische Bischöfe hatten sie exkommuniziert, auch Erzbischof Hinkmar von Reims sich gegen sie gestellt. Papst Nikolaus aber drängte auf Nachsicht, um die Freiheit der Ehe zu schützen.

In vielen anderen kirchlichen Angelegenheiten traf er Entscheidungen, und er ging gegen Bischöfe vor, die ihre Pflichten vernachlässigten.

Unter Nikolaus I. trat eine Änderung des Verhältnisses des Papstes zu den Herrschern des Frankenreiches ein. In der Ausweitung seiner kirchenpolitischen Jurisdiktion wurde er zugleich zum Verteidiger des christlichen Sittengesetzes und der Gerechtigkeit.

 

Nikolaus I. war – so schreibt Brandmüller – „keine ruhige Regierungszeit beschieden. Er hat den Kampf nicht gesucht, ist ihm aber auch nicht ausgewichen. Nicht nur das Amt selbst, sondern auch der innerste Zug seines Charakters, sein unbeugsames Rechtsgefühl, zwangen ihn, die Rechte und die Würde seines Amtes zu verteidigen, wenn sie angegriffen wurden… Es war keine selbstgefällige Phrase, sondern Ausdruck seines innersten Empfindens, wenn er schrieb: ‚Wir müssen den Unrecht leidenden Brüdern zu Hilfe kommen…, damit wir nicht dastehen, als hätten wir unsere Ohren vor dem Hilferuf der Armen und Unterdrückten verschlossen!‘

Sein persönliches Leben wurde von einem Geist der ernsten christlichen Askese und tiefer Frömmigkeit geleitet. Er wurde von den Bürgern von Rom wie von seinen Zeitgenossen im Allgemeinen sehr geschätzt und nach seinem Tod am 13. November 867 (der sein Gedenktag ist) als Heiliger verehrt.  [Bildnachweis: Public domain, from: The Lives and Times of the Popes by Chevalier Artaud de Montor, New York: The Catholic Publication Society of America, 1911, originally publiced in 1842.]

  

 

„Die Märtyrer und, im weiteren Sinn, alle Heiligen der Kirche erleuchten durch das beredte und faszinierende Beispiel
eines ganz von dem Glanz der sittlichen Wahrheit umgeformten Lebens
jede Epoche der Geschichte durch das Wiederbeleben des sittlichen Empfindens.“

Hl. Johannes Paul II. (Veritatis splendor, 93)

 

 

 

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