Das Porträt

 

FMG-INFORMATION 118, Mai 2017

 

 

Für das Porträt wollen wir diesmal ein paar kurze Beschreibungen von vorbildlichen Jugendlichen vorlegen, wie sie sich seit Jahren in unseren Unterlagen angesammelt haben.

 

Quellen: Mirko Crolla: P. Ferdinando Baj, Ragazzi meravigliosi, Editrice Grafica Luigi Monti, Saronne, ohne Jahr [nach 1990], S. 38-49 [von dort das Foto]. - Antonio Gremes: „Il Cuore della Madre“, Revista Apostolato Mondiale di Fatima, 11. Dezember 2007. - Diana Patrizia Lopez: www. santiebeati.it/Detailed/94246.html bzw. BS Giugno 2006 [von dort das Foto].- Franz Estfeller: Brief von Pfr. Franz Ungerer, 25.5.1987.

 

FRÜHVOLLENDET

Mirko Crolla

 

*28. August 1974 Busto Arsizio – + 4. März 1990 Mailand

 

Busto Arsizio, der Geburtsort von Mirko, liegt etwa 40 km nordwestlich von Mailand in der Provinz Varese.

P. Ferdinando Baj erzählt in seinem Buch „Ragazzi meravigliosi“ (Wunderbare Jugendliche), wie er Mirko kennengelernt hatte, als er selber 1989 in einer neurologischen Klinik (Centro Neurologico Carlo Besta) in Mailand behandelt worden war. Marko war schwer erkrankt. Er war ein sehr sensibler, einfacher, gut erzogener Junge, der gerne lachte, sich gern mit den anderen Patienten unterhielt, mit ihnen Karten spielte usw. Sein Leiden ertrug er ohne klagende oder zornige Ausbrüche, sondern sehr ausgeglichen. Wenn seine Eltern und seine kleine Schwester zu Besuch kamen, leuchteten seine Augen vor Freude und er umarmte seine Mutter mit großer Zuneigung. Der Zustand Mirkos verschlimmerte sich. Der Priester besuchte ihn nach seiner eigenen Entlassung aus dem Krankenhaus alle paar Tage und erlebte, wie Mirko kämpfte, bis am 4. März 1990 in der Klinik in Mailand sein irdisches Leben endete.

 

P. Baj führt die Zeugnisse einiger Personen an, so den Bericht des Firmpaten. Die Familie Marisa und Marcello Crolla war in die Nachbarwohnung gezogen, als Mirko ein Jahr alt war. Zwölf Jahre begleitete der Nachbar mit Freude und Anteilnahme das Aufwachsen des Jungen, der für ihn und seine Frau wie ein eigener Sohn war. Im Sommer 1989 trat die Erkrankung auf. Das Unwohlsein des Jungen wurde zunächst als typisches Wachstumsproblem abgetan. Doch es wurde von Tag zu Tag schlimmer. Der Firmpate: „Zwei Tage nach Weihnachten habe ich ihn nach Mailand begleitet, wo er in die Klinik eingeliefert wurde. Als wir – zusammen mit den Eltern – vorher noch in einem Café einen Imbiss einnahmen, gelang es ihm nicht einmal mehr, die Tasse zu halten.“

In den gut zwei Monaten des Krankenhaus-Aufenthalts waren die Angehörigen und Bekannten hin- und hergerissen zwischen Hoffnung und bitterem Erkennen, dass der Fünfzehnjährige von Tag zu Tag mehr dahinsiechte.

Die zahlreichen und belastenden Untersuchungen ließ Mirko ohne viel Widerstand über sich ergehen, er ließ sich schnell überzeugen, dass sie notwendig seien. Die Diagnose war hart und ließ keine Hoffnung; zur seit Sommer bekannten Erkrankung war noch ein Masern-Virus hinzugekommen. Auch ärztliche Anfragen in Frankreich und den USA brachten sehr pessimistische Ergebnisse. Trotz mancher Schwächeanzeichen, wie gewissen Sprechschwierigkeiten, war Mirko heiter und freundlich; er bemühte sich, die Hilfsbereitschaft der Zimmerkollegen nicht auszunutzen; er scherzte gern, wenn er andere Kranke aufsuchte oder von ihnen Besuch erhielt. Solange er konnte, nahm er täglich an der heiligen Messe teil. Seine Cousine, eine Ärztin (Gynäkologin), war oft an seinem Krankenbett und bemühte sich z. B. nachts, ihm bei einer Gelenkstarre alle paar Minuten die Lage zu verändern. Als Husten, Fieber, Kopfschmerzen, Atembeschwerden und Schlaflosigkeit schlimmer wurden, gab es wohl Augenblicke der Traurigkeit und die Frage an die Cousine: „Wann wird es aus sein?“ Sie betete leise ein Salve Regina und ein Vaterunser, und Mirko betete mit. Dann fiel der Junge Ende Februar ins Koma, man machte einen Luftröhrenschnitt… Schließlich am 4. März, in der Nacht zum ersten Fastensonntag, der Heimgang.

 

Der Firmpate erzählte, obgleich er Mirko habe aufwachsen sehen, habe er erst am Ende erkannt, welch große Seele in diesem Jungen lebte.

Von Kameraden wird Mirko als sehr liebevoll, aufrichtig, gütig und gerecht beschrieben. Einem seiner Freunde, der von anderen ausgegrenzt wurde, weil er Wachstumsprobleme hatte, stand Mirko besonders zur Seite und wollte ihn in dieser Situation nicht allein lassen. Seine Tapferkeit, sein Mut, seine Ausstrahlung empfanden die Kameraden im Rückblick als ein Geschenk, ähnlich wie Mirkos Freude am Leben, seinen Lerneifer und sein Vertrauen, dass letztlich eine höhere, GÖTTliche Gerechtigkeit regiert. „An seiner Seite war es unmöglich, den Mut zu verlieren oder lange schlecht gelaunt zu sein: Ihm fiel immer etwas ein, um uns aufzuheitern; er war ein Vulkan von Ideen… Vor allem in der letzten, für mich sehr schwierigen Zeit habe ich gelernt, ihn zu schätzen und zu lieben“, so ein Mitschüler. Durch unterschiedliche Berufswege nach der Schule – Mirko begann mit der Ausbildung als Geometer – hatten die beiden dann weniger Kontakt, doch als der Kamerad von der Erkrankung Mirkos erfuhr, besuchte er ihn häufig im Krankenhaus: „An seiner Stelle wäre ich totaler Hoffnungslosigkeit verfallen und hätte ständig gejammert; er aber lächelte, was immer auch geschah, auch in der Krankheit war er voller Lebensfreude“.

Erika, die jüngere Schwester Mirkos, beschrieb in einem Schulaufsatz, der von einem tapferen, beispielgebenden Menschen handeln sollte, ihren Bruder: „Zehn Jahre habe ich mit ihm gelebt. Jetzt, besonders nach seinem schmerzlichen Aufenthalt im Krankenhaus, ist mir klar geworden, welch ein mutiger Junge er war, anders als ich. Jetzt bin ich auch tapfer geworden und bin es noch nach seinem Tod. Er hat mich verstehen lassen, stark zu sein, um jedes Hindernis, das sich einem in den Weg stellt, zu besiegen.“

Und die Religionslehrerin, Schwester Giuseppina, erinnerte sich: „Er war recht aufmerksam, sprach zwar nur, wenn er gefragt wurde. Er war ein normaler Junge – mit einem großen Verlangen, JESUS kennenzulernen.“

Der Seelsorger im Heimatort, Don Eugenio Rosetti, erinnerte daran, dass Mirko in der Karwoche 1989 in Rimini an Exerzitien teilgenommen hatte: „Das Gebet und die Hingabe, mit der er die letzten Monate gelebt hat, bleiben für uns alle Zeugnis und Herausforderung. Er verbrachte jeden Augenblick nicht mit kurzlebigen oder banalen Dingen, sondern hatte seinen Blick und sein Herz ausgerichtet auf den, der unser Schicksal und die erschöpfende Antwort auf die Sehnsucht nach dem Glück in unserem Innern ist – GOTT. Mirko ist jung gestorben, aber wichtig ist es, nicht das Leben mit Jahren zu füllen, sondern die Jahre mit Leben.“

Ein anderer Priester, Don Bruno Bosatra, erinnerte sich, wie Mirko 1983 seinen Dienst als Ministrant in der Kirche vom Hl. Kreuz (Busto Arsizio – Brughetto) begonnen hatte. „Er war ein mildes und sanftes Kind, von wacher Intelligenz und stets bereiter Großzügigkeit. Seinen Dienst als Ministrant versah er immer gläubig. Er liebte es nicht, sich in den Vordergrund zu stellen, sondern diente lieber im Verborgenen, aber zuverlässig. Er war verschwiegen; interessiert, aber nicht neugierig, offen für den Dialog, nicht für überflüssiges Geschwätz – eine ausgeglichene, anmutige Persönlichkeit.“

Ein weiterer Priester, Don Adriano Bertocchi, Assistent im „Don-Bosco-Oratorium“, der Jugendgemeinschaft der Pfarrei San Edoardo di Busto Arsizio, erinnerte ebenfalls an die einfache, tiefe Fröhlichkeit Mirkos. „Ein normaler Junge. Deshalb ist sein Lebenszeugnis besonders glaubhaft und vorbildlich… Er hat uns gelehrt, das Leben in Glauben und Liebe bis zum Ende zu besingen.“

 

 

Antonio Gremes

 

* 1932 Ortisei, Val Gardena, Südtirol - + 26. März 1947 Calceranica, Trentino

 

Antonio Gremes war Schüler der 5. Klasse des Gymnasiums der Franziskanerschule („Collegio Serafico“ für Ordensanwärter, 1906 gegründet) in Villazano (südlich von Trient). Als er den Ordensoberen sein Unwohlsein anvertraute, war es schon zu spät. Sein Leben neigte sich dem Ende zu. Er starb in den Armen seiner Lieben zu Hause in Calceranica.

Die Zeitschrift „Frühling eines franziskanischen Lebens – heute Mönche, morgen Apostel“ erinnerte im Juni 1947 an ihn: Er war ein kleiner, feuriger Junge, rothaarig, rotes Gesicht. Er sang, sprang, schrie mehr als alle anderen. Liebenswürdig und barmherzig mit seinen Kameraden, den Ordensoberen kindlich ergeben, intelligent, gut in der Schule, andächtig und fromm in der Kirche.

Die Mutter sah in mütterlicher Erwartung in ihm einen zukünftigen Franziskanerpater nach dem Herzen GOTTES. Der Vater war stolz auf seinen kleinen Wildfang, der sein Trost sein sollte. Die Ordensoberen vertrauten ihm und hofften zuversichtlich auf sein Bleiben.

Doch die Zukunft ist allein in GOTT. Er holte den Jungen frühvollendet heim. Antonio Gremes lebte schon im Blick auf das Ordensleben, er litt viel und alles aus Liebe. Er starb mit 15 Jahren. 

Als in Calceranica der Tag der Unschuldigen Kinder begangen wurde, hatte Antonio die Gnade, um die er das JESUSKIND bat, niederschreiben wollen. Mit unsicherer Hand – das Fieber brannte in ihm und die Krankheit hatte ihn völlig erschöpft – schrieb er die Bitte nieder, „den Willen GOTTES tun zu können“.

Er opferte seine Schmerzen auf für den Papst, für das Heil der Seelen, für die Missionen. In ihm brannte franziskanische Liebe. Weil er noch nicht in den Minoritenorden aufgenommen werden konnte, wurde er Mitglied des Dritten Ordens. Er war ein eifriger kleiner Missionar. Während seiner Krankheit interessierte er sich beständig bei den Patres über die Ereignisse ihres Lebens und ihre Aktivitäten. In den Fieberphantasien sprach er von der Schule, vom Ordensseminar – das lag ihm sehr am Herzen.

Nach seinem Heimgang trugen ihn Minoritenbrüder vom Haus zum Friedhof. Ihr Abschiedsgruß war: Antonio, bleibe bei uns und dein Leib, der die Auferstehung erwartet, ruhe in Frieden.

Antonio war das sechste von dreizehn Kindern. Als die Familie im Hl. Jahr 1933 nach Rom pilgerte, unterhielt sich Papst Pius XI. lange mit den Eltern und streichelte dabei den Kopf des noch nicht ein Jahr alten Kindes auf dem Arm der Mutter. Andere Teilnehmer der Audienz war diese auffällig lange Geste des Papstes aufgefallen.

Vor seinem Tod bat Antonio – als letzten Wunsch –, ihm das Messbuch und ein Buch über Fatima zu geben. Er hielt die beiden Bücher bis zum letzten Atemzug fest an sein Herz gedrückt – wohl Sinnbild seiner tiefen Liebe zum eucharistischen HEILAND und zur Mutter GOTTES. 1947 war der dreißigste Jahrestag der Erscheinungen der GOTTESmutter im portugiesischen Fatima.

Beim Sterben Antonis knieten sich auf die Aufforderung des Vaters Enrico hin alle nieder und beteten den ganzen Rosenkranz. Nach dem letzten Ruf der anschließend gebeteten Lauretanischen Litanei fügte der Vater die Anrufung „Königin von Fatima, bitte für uns“ hinzu. Da kam Antonio wunderbarerweise noch einmal zu sich (die Quelle sagt: er „kehrte auf wunderbare Weise ins Leben zurück“), umarmte einen nach dem anderen der Anwesenden mit hell leuchtenden Augen, die eine unbeschreibliche Freude ausdrückten. Sofort danach wurde er (wieder) leblos. Er lag in der Ordenskutte der Franziskaner auf dem Totenbett, wo alle Einwohner des Dorfes ihm die letzte Ehre erwiesen.

 

 

Diana Patrizia Lopez

 

*21. Oktober 1966 - Kolumbien - +27. März 1980

 

Die vorliegende Beschreibung dieses Mädchens, das gerade dreizehneinhalb Jahre alt geworden ist, nennt nicht viele Daten und Einzelheiten aus ihrem Leben.

Geboren im südamerikanischen Kolumbien, verlebte Diana Patrizia eine glückliche Kindheit in ihrer Familie. Sie besuchte zunächst die Schule in einem Institut von Ordensschwestern, der Dienerinnen des Allerheiligsten Altarssakramentes. Das Mädchen zeigte eine lebendige Intelligenz und war offen für die religiöse Formung. In der Kapelle des nach der heiligsten Eucharistie benannten Kollegs erlebte sie die sakramentale Gegenwart des HEILANDS.

1975 wurde das Mädchen zur ersten heiligen Kommunion geführt. Im folgenden Jahr empfing sie im Firmsakrament das Siegel des HL. GEISTES und die Sendung, den Glauben zu leben. Der Same des Glaubens fiel in ihr auf fruchtbaren Boden, und sie fühlte auch den Auftrag, was sie empfangen hatte, anderen Menschen weiterzugeben.

Im Jahr 1977 wechselte sie die Schule und kam auf das Kolleg „Maria, Hilfe der Christen“, ein salesianisches Haus. Diana hatte eine Wesensart ansteckender Fröhlichkeit. Sie lernte fleißig und mit Gewinn, sie musizierte und sang zur Gitarrenbegleitung in einer Gruppe, auch zur Feier der Liturgie. Im Jahr 1979 startete die Schule ein Projekt, eine „Herausforderung“: Es war eine katechetische Mission in San Bernardo de Los Vientos, einem Dorf von armen, bedürftigen Menschen. Diana war begeistert, hier mitarbeiten zu können.

Doch unmittelbar vor der Abreise in dieses Dorf fühlte sich Diana unwohl. Fieber zwang sie ins Bett. Aber die momentane Enttäuschung stärkte nur die Erwartung, im kommenden Jahr an dieser „Mission“ mitwirken zu können.

Die Gesundheit des Mädchens wurde jedoch durch ein beständiges Unwohlsein auf die Probe gestellt. Dennoch erfüllte Diana ihre Verpflichtungen weiterhin bereitwillig und mit Freude. Eine Freundin erzählte, Diana habe nie ihr Leuchten und ihren leidenschaftlichen Eifer, immer ihr Bestes zu geben, verloren.

Doch es kam der Tag, an dem sie ihr Leiden nicht mehr verbergen konnte. Weil Diana bisher ihrer Krankheit kein Gewicht beigemessen hatte, war das ganz ungewohnt für die Freundin: „Ich dachte irgendwie, dass das ein Abschied war“.

Die ernste Diagnose war akute Myokarditis, eine Entzündung des Herzmuskels. Das setzte jeder Hoffnung auf Heilung ein Ende, aber nicht dem Zeichen GOTTES für die Berufung der Heiligkeit, das Diana hinterlassen hat. Am 27. März 1980 vollendet sie ihr kurzes irdisches Leben mit dreizehneinhalb Jahren.

 

 

Franz Estfeller

 

* 1971 Südtirol - +16. Mai 1987 Auer, Südtirol

 

Auer, eine Marktgemeinde im Tiroler Unterland, besitzt mehrere Kirchen, so auch die sog. Widumkapelle, die dem hl. Priester Johannes von Nepomuk geweiht ist und Pilger anzieht. An seinem Gedenktag, am 16. Mai, vollendete im Jahr 1987 der sechzehnjährige Franz nach einer schweren Krankheit sein Leben.

Der Pfarrer schrieb über ihn:

„Der gute Bub hatte nicht wenig mit seinem Namenspatron Franziskus gemeinsam. Wie jener von Assisi hatte auch unser Franz hier eine besondere Liebe zu den unvergänglichen Werten, wenn er auch mitten drin in der heutigen Welt stehen und kämpfen musste. Er hat gekämpft, gerungen, gebetet – nicht vergebens.

Die Beerdigung am 20. Mai, am Gedenktag des hl. Bernhardin von Siena, der den Namen JESUS besonders geliebt hat, wurde fast ein Triumph. Ausnahmsweise viele Menschen waren zur Trauerfeier gekommen, besonders jüngere Menschen. Sein früherer Jugendseelsorger konnte dem Verstorbenen danken für seine Dienste als Ministrant und Oberministrant. Sein Schuldirektor betonte, wie Franz beste Leistungen gebracht hatte, aber dennoch immer bescheiden geblieben sei. Sein jüngerer Bruder äußerte die Überzeugung: ‚Jetzt haben wir einen eigenen Fürbitter bei GOTT.‘

Als ich am Sonntag nach der Beerdigung seine Mutter nach der Frühmesse auf dem Kirchplatz traf – ihre tapfere Haltung in den schweren Stunden der Prüfung war für viele beeindruckend –, erzählte sie mir von ihren Sorgen, als ihr Sohn Franz jedes Wochenende von Imst (in West-Tirol; wahrscheinlich wegen der Ausbildung) nach Auer und wieder zurück fahren musste, allein und noch so jung. Oft habe es Verspätungen, Streiks, Unterbrechungen der Eisenbahnlinie durch Schneekatastrophen gegeben. Aber auch andere Sorgen hätten sie bewegt. Doch gerade an diesen gefahrvollen Reisen, bei Tag und Nacht, sei Franz reifer geworden, so konnte die Mutter feststellen.

Besonders aufgefallen ist es der Mutter zu Weihnachten. ‚Wie er da mit uns Weihnachten gefeiert hat, das hat mir Eindruck gemacht. Wir sind alle zur Beichte gegangen. Nach der Beichte kam er zu mir, als wollte er bei mir nochmals alles beichten. Mein GOTT, als Fünfzehnjähriger hat er halt auch seine Probleme gehabt. Aber Sie (so sagte die Mutter dem Pfarrer) haben ihm Mut gemacht, Sie haben ihm gesagt: ‚Du bist dennoch ein guter Bub!‘ Das hat ihm wohl getan. Um Weihnachten kam mir vor, als wolle er sich auf den Himmel vorbereiten.‘ Das konnte die liebe Mutter über ihren Sohn Franz bezeugen.

Der Segen seiner guten Beichte dürfte ihm seinen schweren Leidensweg leicht gemacht haben, wenn er die Wochen seiner Krankheit vom Glauben her tapfer in GOTTverbundenheit gemeistert hat. Nicht zufällig rief ihn GOTT gerade am Tag des hl. Seelsorgers und Beichtvaters Johannes von Nepomuk in die ewige Heimat.“

 

 „Auch wenn es wahr ist, dass niemand anstelle eines anderen heilig werden kann,
so ist es ebenso richtig, dass jeder - nach dem Vorbild CHRISTI -
für und mit anderen heilig werden kann und muss.“

Hl. Johannes Paul II.

 

 

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