(FMG-INFORMATION 94, Juli 2008)
Für
die weibliche Jugend gründete Don Bosco mit der hl.
Maria Mazzarello die
Mariahilf-Schwestern.
Nachdem das Werk Don Boscos
innerlich gefestigt war, drängte seine Kraft zu größerer Ausbreitung – im
übrigen Italien, in Frankreich, in Spanien, ab 1875 auch in Südamerika. Als der
Heilige am 31. Januar 1888 in Turin starb, hatte seine Kongregation mehr als
1200 Mitglieder. 1934 wurde Johannes Bosco heiliggesprochen.
Don Bosco war ein GOTTbegnadeter Erzieher. Seine Schüler hielten ihn für einen Heiligen; sie wussten, dass er in den Herzen der Menschen las. Sie hatten mit eigenen Ohren Voraussagen gehört, die sich vor ihren Augen dann erfüllten, waren vielleicht selber Zeugen von Wundern gewesen, die der Heilige gewirkt hatte. Sie kannten sein GOTTvertrauen, erlebten die Stürme, die über sein Werk hereinbrachen, und erkannten, dass die Vorsehung und die GOTTESmutter ihn schützte. Don Bosco verfasste rund 130 Abhandlungen, Schriften zur Jugenderziehung und Volksbelehrung, Kampfschriften gegen Irrlehren; er war einer der feurigsten Förderer der guten Presse und setze sich außerordentlich ein zur Verbreitung guter Literatur: alles aus der apostolischen Gesinnung heraus, die sein Losungswort verrät: „HERR, gib mir Seelen!“
1857 war er mehrfach Attentaten
ausgesetzt, denen er mitunter nur auf wunderbare Weise entging. In
Auseinandersetzungen mit seinem Diözesanbischof stehend wegen der Zulassung
seiner Kongregation, fand er in Pius XI. und Leo XIII. väterliche Freunde und
trat auch als Vermittler zwischen der Kirche und dem laizistischen Staat auf.
„Don Bosco
ist wahrscheinlich die größte Gestalt der Kirchengeschichte im 19. Jahrhundert“, so urteilte der Hagiologe Wilhelm Schamoni.
Johannes
Bosco war ein begnadeter Erzieher. Dabei handelte er nicht nach einem
ausgeklügelten System, sondern lebte aus der eigenen Erziehung durch seine
heiligmäßige Mutter, aus seinem Wissen um die Erziehungsweisheit der Kirche. Das
Motiv seiner Pädagogik war die Liebe zu den Buben, sein Ziel stets das Heil der
Seelen.
Sein
Oratorium sollte den verwahrlosten Jugendlichen eine möglichst ähnliche
Atmosphäre schaffen, wie sie ein Heranwachsender zuhause in einer intakten
Familie erlebt. Seine Praxis hat er später in Worte zu fassen versucht. Er
spricht dabei vom „Präventivsystem“, das durch väterliche Liebe,
Beratung und Zurechtweisung das Begehen von Fehlern nahezu unmöglich machen
soll, während das von ihm abgelehnte „repressive System“ die Befolgung des
gegebenen Gesetzes streng überwacht und die Übertretung hart ahndet, um so die
Ordnung aufrechtzuerhalten. Beim „Präventivsystem“ soll der Erzieher hingegen
das Herz des Jugendlichen gewinnen. Unabdingbar notwendig aber war bei dieser
Art der Erziehung für ihn das Religiöse.
Die
im folgenden kurz dargestellten Beispiele aus der Tätigkeit des hl. Don
Bosco müssen natürlich gesehen werden auf dem Hintergrund seiner ganzen
Persönlichkeit und seiner großen Liebe zur Jugend.
Manches mag uns heute
zunächst ein wenig befremden, etwa wenn er in seiner weitverbreiteten
„Geschichte Italiens“ und „Geschichte der Kirche“ tadelnswerte Handlungen
einzelner Persönlichkeiten stillschweigend übergangen hat. Dass dies aber nicht
Unwahrhaftigkeit ist, macht seine Begründung deutlich:
„Wo ich etwas Gutes
berichten kann, tue ich es, und wo ich etwas Schlechtes berichten müsste, da
schweige ich.“ – „Und wo bleibt die Wahrheit?“ – „Ich schreibe nicht für die
Gelehrten, sondern für .das Volk und die Jugend. Wenn ich eine Tatsache erzählte,
die wenig rühmlich und strittig ist und damit den Glauben einer schwachen Seele
erschütterte, würde ich sie da nicht in Irrtum führen?“
(Lemoyne 2, 346)
Für
uns heute ist die Notwendigkeit deutlicher, auch dunkle Punkte beim Namen zu
nennen, schon um dem Vorwurf der Beschönigung zu entgehen, aber auch, weil
frühere Fehler mahnende Lehre, Hilfe zur Gegenwartsbewältigung und - besonders
im Blick auf die trotz sündigender Glieder fortbestehende Kirche - Trost geben
können. - Ähnliches gilt auch für andere Aussagen oder Verhaltensweisen Don
Boscos. Nicht alles an einem Heiligen ist absolut richtig und unfehlbar.
Dennoch
sollten wir das Beispiel Don Boscos mit großem Respekt bedenken, und uns nicht
an der vielleicht antiquiert klingenden sprachlichen Form stoßen, die Motive
der Liebe, der Ehrfurcht, der Hochschätzung der Reinheit herausspüren, und uns
an seine Grundlinien halten. Sie stimmen mit der Lehre der Kirche überein und
sind nach wie vor richtig.
Zu
den angeführten Quellenangaben:
C.
Burg, Don Bosco und seine Pädagogik, Bigge 1940; F. Desramaut, Don Bosco und
das geistliche Leben, Paris 1967, Übersetzung der Salesianer; B. Fascie, Wie
Don Bosco seine Buben erzog, München o. J.; J. Lemoyne, Der selige Don Johannes
Bosco, 1. deutsche Ausgabe, Band 1 München 1927, Band 1 B, München 1927, Band 2
München 1932; C. Salotti, Der heilige Johannes Bosco, München 1955; Th.
Seelbach, Belehrungen des heiligen Johannes Bosco, Bendorf o. J.; G. Söll, Mama
Margareta, die Mutter Don Boscos, München 1961.
Die
Jugendlichen, mit denen Don Bosco zu tun hatte, waren – soweit es sich um
alleinstehende Arbeiter- und Straßenjungen handelte – nicht selten durch eine
sittlich verpestete Großstadtatmosphäre angeschlagen. Wie war unter diesen
Voraussetzungen die Erziehung zur Sittenreinheit, die „Sexualerziehung“ Don
Boscos beschaffen?
In
seiner Erziehungsmethode war Don Bosco seiner Zeit weit voraus; nicht selten
stieß er deshalb auf Erstaunen und Verwunderung. Man kann verweisen etwa auf
den Besuch des englischen Ministers Lord Palmerston oder auf den italienischen
Innenminister Rattazzi, einen kämpferischen Kirchengegner, von dem Don Bosco
1855 die Erlaubnis erhielt, die jugendlichen Insassen des Turiner Gefängnisses
ohne jede Bewachung auf einen Ausflug zu führen.
Wohl
von wenigen Heiligen, auch der neueren Zeit, ist das Leben so genau
aufgezeichnet worden wie von Don Bosco. Dennoch ist kein Fall bekannt,
wo Don Bosco in der heute so gepriesenen Sexualaufklärung eine Hilfe für seine
Buben gesehen hätte. Während die heute übliche Sexualpädagogik das Heil für
die in einer sexualisierten Umwelt lebenden Jugend in der Beschäftigung und
Auseinandersetzung mit sexuellen Dingen sieht, ging Don Bosco im Einklang mit
der Lehre der Kirche den entgegengesetzten Weg: den Weg der Bewahrung, der
Distanz, der Ablenkung, den Weg der Hilfen, um die Keuschheit zu bewahren oder
wiederzugewinnen.
Das
intensive Bestreben Don Boscos war es, die Erziehung zur sittlichen Reinheit
nicht für sich allein zu behandeln. sondern nur von der zentralen und
grundlegenden Stellungnahme zum Guten und zu GOTT aus. (Das war eine Selbstverständlichkeit
für seine ganze Erziehung.) Er legte „der lebendigen persönlichen Bindung an
GOTT als Vorbeugungs- wie auch als Rettungsmittel die Hauptbedeutung bei.
Darin verankert würden alle übrigen Hilfen, die durch die Religion, die
Vernunft und Erfahrung bereitgestellt werden, erst ihre volle Wirksamkeit
finden. Daher empfahl Don Bosco an erster Stelle als Mittel, rein zu leben: ‚regelmäßiges
Gebet, Betrachtung, Sakramentsbesuch’, den Gedanken an die Allgegenwart
GOTTES. ‚Denkt daran, dass ihr in der Gegenwart GOTTES seid und dann
schlaft ein, die Hände auf der Brust gefaltet.’ Ferner wünschte Don Bosco
die geistliche Lesung, den häufigen Sakramentenempfang, die Übung vom guten
Tod, Exerzitien und eine innige Marienverehrung, überhaupt alles, was zur
wesentlich richtigen Haltung GOTT gegenüber führt.
Selbstverständlich gab
Don Bosco auch spezielle Hilfen. Er schilderte den Glanz der sittlichen
Reinheit und die freudige, schwungvolle Unbekümmertheit eines unschuldigen
Lebens in leuchtendsten Farben mit Hinweis auf Helden- und Vorbildgestalten,
so dass seine Worte die Hörer mitrissen und entzückten. Auch auf die von der
Vernunft gebotenen und in der Natur der Sache liegenden Hilfsmittel
wies er energisch hin und trug, soweit es in seinen Kräften stand, Sorge, dass
sie auch angewendet wurden. Im Oratorium sollte immer eine Atmosphäre echter
Freude, die auf wirklichem Werterleben beruht, herrschen und offenes Vertrauen
zwischen Erzieher und Zögling... Ferner sorgte Don Bosco für immer neue Anregung
und Beschäftigung der Phantasie, für gut geregelte Arbeit und
gewissenhafte Ausnützung der Zeit, für Sport und gesunde Müdigkeit, für
dauernde Aufsicht. Er empfahl den Buben Zügelung der Phantasie (keine
gefährlichen Bilder und Bücher), Beherrschung der Esslust, einfache natürliche
Ernährung und allgemeine Abhärtung, (keinen Mittagsschlaf). Schlechte
Gefährten und gefährliche Bekanntschaften sollten absolut gemieden werden.
Sobald Don Bosco einen Verführer entdeckt hatte oder jemanden, der schlechte
Reden führte, sorgte er für dessen Entfernung aus dem Oratorium. Dagegen sorgte
er für gute Beispiele, für allgemeine Sittsamkeit und anständiges
Benehmen. Er suchte die Buben auch außerhalb des Oratoriums zu bewahren,
bereitete sie auf die Ferien vor und hielt die Verbindung mit ihnen wach.“
(Burg, 100)
Don
Bosco nannte die Reinheit die „Königin der Tugenden“ und sah in ihr eine
fundamentale Tugend: „Ich weiß nicht, ob ich einen Irrtum sage, aber es
scheint mir, dass der Mensch, der sie besitzt, sicher ist, alle anderen
Tugenden zu haben. Wer sie nicht besitzt, kann wohl andere haben. Sie
werden aber alle ohne Leuchtkraft sein und ohne jene Tugend bald verschwinden.“
(Desramaut, 197f.)
In
einer von ihm verfassten Lebensbeschreibung eines Buben bietet der Heilige auch
wertvolle Ausführungen zur Willenserziehung: „Nur zu oft fehlt den
Erziehern die Klugheit. Sie verkennen die Natur und die gegenseitige
Abhängigkeit unserer Fähigkeiten oder vergessen dies nur zu leicht. Alle ihre
Anstrengungen gehen nur darauf hin, das Erkenntnis- und Gefühlsvermögen
zu entwickeln, das sie durch einen bedauerlichen, aber sehr weit verbreiteten
Irrtum als Befähigung zur Liebe halten. Demgemäß vernachlässigen sie ganz
die Hauptkraft im Menschen, sozusagen die Königin aller Fähigkeiten, den
Willen, die einzige Quelle aller wahren und reinen Liebe.“
Er
spricht dann über das Produkt einer solchen Erziehung, einen haltlosen
Menschen, der nur seinen Launen lebt, ohne Charakterfestigkeit:
„Soll der Grund dieses
Verfalls nicht größtenteils in der Vernachlässigung der elementarsten
Grundsätze der christlichen Erziehungslehre liegen? Gewiss geschieht es aus
Unwissenheit, aber sicher sind hier die Hauptfaktoren Selbstliebe und falsch
verstandene Zärtlichkeit: Man sucht einen Genuss vom Kind zu haben, statt sich
ihm zu opfern. Es ist dies zwar eine aufrichtige Zuneigung, aber eine
engherzige und kurzsichtige, die man dem Kind erweist. Es ist vielmehr ein
Triumph des Egoismus, ein Betätigungsfeld der Sinnlichkeit.“
„Den
Willen zu stärken, indem man ihn mittels
einer klugen Disziplin geschmeidig macht und regelt, das Gewissen durch
schlichte Unterweisungen und ansprechende Beispiele zu bilden, im Kinde die
Hingabe für das Gute und die Abneigung gegen das Böse zu entwickeln, das
eine und das andere im Hinblick darauf zu erklären, ob es mit dem Willen
GOTTES gleichförmig ist oder nicht, so zwar, dass das Gute als Gehorsam und
das Böse als Ungehorsam gegen GOTT erscheint: auf diese Art die ganze sittliche
Leitung für die Praxis in dem einen Grundprinzip zusammenzufassen, GOTT
für alles, in allem und alles Seinetwegen, in Ihm und für Ihn zu lieben.“
(Söll, 41)
„Wenn
ihr die Versuchungen des Fleisches und die Leidenschaften, die es erzeugt, besiegen
wollt, so meint keineswegs, euch ihnen im Kampf stellen zu müssen, sondern
flieht vielmehr. Das ist das einzige Mittel, durch das ihr den Sieg davontragen
könnt.“
(Desramaut, 200)
„Es
war kurz vor Ostern an einem Werktagabend. Don Bosco sprach gerade über das
Thema: ‚Flieht die bösen Gelegenheiten, flieht die Gefahren!’ Und ein
Satz der Predigt lautete: ‚Wer nicht brennen will, muss dem Feuer
fernbleiben.’ In diesem Augenblick fingen die Streichhölzer Feuer, die
ein junger Gärtnerlehrling in seiner Tasche trug, um sie nach Hause zu nehmen.
Man sah den Rauch aufsteigen und hörte das Prasseln des Feuers.
Glücklicherweise kam der Junge mit dem Schrecken davon. Alle lachten von
Herzen, wie sie so augenscheinlich das Wort des Predigers bestätigt fanden, und
dieser selbst musste lachen.“ (Fascie, 150)
Als
Johannes Bosco als Zwanzigjähriger in das Seminar eintrat und die
Klerikerkleidung bekam, fasste er als Lebensregel unter sieben Vorsätzen
auch diesen: „Mit ganzer Kraft werde ich alles bekämpfen, jede Lektüre,
jeden Gedanken, alle Worte und Werke, die unvereinbar sind mit der Tugend
der Keuschheit. Im Gegenteil will ich alles, und sei es noch so
geringfügig, praktisch üben, was dazu beitragen kann, diese Tugend zu
erhalten.“ (Lemoyne, 1,177)
„Der Heilige
war, wie allbekannt, ungemein gütig und nachsichtig. Wenn es sich aber um
Verführung handelte, wurde er sehr ernst und wandte äußerste Strenge an. Verführer
duldete er nicht in seinem Haus. „Seht“, sagte er, „Don Bosco ist
der beste Mensch auf Erden; gebt nur kein Ärgernis und ruiniert nicht die
Seelen, denn alsdann wird er unerbittlich..., weil jener, der durch Worte,
Gespräche und Handlungen Ärgernis gibt, nicht ein Freund der Seelen, sondern
ein Seelenmörder ist.’“ (Seelbach, 7)
„Einmal
erwartete eine Wohltäterin den Seligen zum Mittagessen und hatte ihm zu Ehren
zahlreiche Einladungen ergehen lassen. Zwei der erschienenen Damen wollten mit
dem Diener GOTTES allein sprechen und warteten im Empfangszimmer auf ihn. Sie
trugen ein etwas ausgeschnittenes Kleid mit sehr kurzen Ärmeln. Don Bosco kam;
kaum sah er aber die Damen, schlug er die Augen nieder und sagte: ‚Entschuldigen
sie, ich habe mich geirrt; ich bin nicht in das richtige Haus gegangen.’
Damit wollte er sich entfernen. ‚Nein, Don Bosco’, sagten beide, ‚es ist kein
Irrtum; hier werden Sie bestimmt erwartet.’ – ‚Unmöglich’, sagte der
Selige; ‚wo ich eingeladen bin, kann ein Priester ohne Scheu eintreten.’
Die Damen wurden rot und eilten verwirrt davon, um Schale und seidene Tücher zu
holen und sich damit zu bedecken. Dann kehrten sie wieder zurück und baten Don
Bosco, der sich schon auf der Treppe befand, er möge ihnen verzeihen und
umkehren.“ (Lemoyne, 2,377)
In
den Anweisungen für die Leitung seiner Jugendhäuser schreibt Don Bosco:
„Man
gewähre weitreichende Freiheiten, lasse nach Belieben laufen, springen und
reden. Turnen, Musik und Gesang, Bühnenspiele, Spaziergänge und festliche
Stunden sind höchst wirksame Mittel zur Bewahrung der Disziplin, zur
Förderung der Sittlichkeit und der Gesundheit... ‚Macht, was ihr wollt’,
pflegte der hl. Philipp Neri, der große Freund der Jugend, zu sprechen, ‚ich
bin schon zufrieden, wenn ihr nur nicht sündigt!’“
(Salotti, 462f)
Zwei
Aussprüche Don Boscos:
„Zur
Bewahrung der Reinheit heißt es arbeiten und beten.“ - „Auch die Arbeit ist ein wichtiges Schutzmittel der
Sittlichkeit.“
(Seelbach, 5)
„Hütet
euch vor jeder Art schlechter Lektüre,
um die Reinheit bewahren zu können... Selbst wenn dir indifferente Sachen eine
Gefahr bieten sollten, höre sofort zu lesen auf.“
(Seelbach, 94)
„Die
Lektüre übt auf die Jungen eine sehr lebhafte Anziehungskraft aus, indem sie
ihre maßlose Neugierde reizt, und gerade davon hängt sehr oft die endgültige
Wahl des Guten oder Bösen ab.“
(Salotti,
95)
„Man
soll darauf achten, ob die Jungen nicht Pakete erhalten, die aus Nachlässigkeit
oder böser Absicht in schlechte Zeitungen eingewickelt sind.“
(Lamoyne, 2,316)
-
GEBET
Den Mitbrüdern und
Jungen empfahl der Heilige:
In
solchen Gefahren schärfte er ein, Maria mit diesem kurzen Stoßgebet anzurufen: „Maria,
hilf mir!“
Die
dem Heiligen vertrauteste Anrufung war: „Maria mater gratiae, dulcis parens
clementiae, tu nos ab hoste protege, et mortis hora suscipe – Maria, Mutter der
Gnade, liebe Mutter der Güte, beschütze Du uns vor dem Feind und in der
Todesstunde nimm uns auf)“.
(Seelbach, 153)
-
HÄUFIGER SAKRAMENTENEMPFANG
„Don
Bosco erkannte in der Beichte ein Vorbeugungsmittel. Vorbeugen aber
wollte er überall und mit allen Mitteln, die sich ihm boten. Einem seiner Söhne
empfahl er: „Bestehe darauf, dass die Jungen oft zur Beichte gehen; das ist
ja das sicherste Mittel, sie von der Sünde fernzuhalten.“
Wie
kein anderer Erzieher vor ihm hatte Don Bosco den würdigen Sakramentenempfang
in sein Erziehungssystem eingebaut: „Häufige Beichte und öftere heilige
Kommunion sind die Säulen, die das Erziehungssystem tragen.“
„Die
wirksamsten Stützen für die Jugend sind die Sakramente der Buße und des
Altares.“
(Seelbach, 16f.)
-
VEREHRUNG DER GOTTESMUTTER UND DER HEILIGEN
„In
jeder Gefahr ruft Maria an, und ich gebe euch die Versicherung, dass ihr
erhört werdet.“ (Seelbach, 53)
Die
Themen der Predigten nahm Don Bosco oft aus dem Evangelium. Gern sprach er auch
über die Kirche und Kirchengeschichte, über das Ziel des Menschen, den guten
Tod, das Paradies. Auch die Wirklichkeiten des GÖTTlichen Lebens im Menschen
stellte er seinen Buben in Predigten über die heiligmachende Gnade, die Sünde,
Reue, Beichte und Eucharistie immer wieder vor Augen. Er predigte über die
Tugenden, über Nächstenliebe, Demut, Gehorsam, Reinheit, und zeigte sie
lebendig auf an den Idealgestalten der Heiligen. Er verstand es gut,
Maria als die allein ohne Sünde Empfangene, in ihrer einzigartigen jungfräulichen
Unberührtheit, als die Braut des HL. GEISTES und die Hüterin GÖTTlichen Lebens
seinen Buben vor Augen zu stellen und auf ihre Unbesiegbarkeit und besondere
Macht im Kampf gegen den Satan und alle Finsternis der Hölle hinzuweisen. ‚Helferin
der Christen’ nannte er sie.“ (Burg, 90)
-
VORBILD DES HL. ALOISIUS
„Der
Diener GOTTES wollte, dass die Knaben sich durch das lebendige und sprechende
Beispiel der eigenen Kameraden mild und doch stark zum Guten hingezogen
fühlten. Zu diesem Zweck gründete er das Aloisius-Bündnis, dessen Mitgliedern
er folgende Punkte zur Pflicht machte: Die Pflichten eines guten Christen auf
das Genaueste zu erfüllen, alle vierzehn Tage und womöglich noch häufiger,
besonders an Festtagen, die hl. Sakramente zu empfangen; wie die Pest
die schlechten und schmutzigen Reden zu fliehen; allen Kameraden mit der
größten Freundlichkeit entgegenzukommen, sie zur Tugend anzuhalten und alle
Beleidigungen bereitwilligst zu vergeben; den größten Fleiß bei der Erfüllung
der eigenen Pflichten anzuwenden; endlich gegenseitige Hilfe, besonders in
Krankheitsfällen, zu üben.“ (Lemoyne, 18,429)
„‚Es
gibt zwei Sachen, die man nie genug bekämpfen kann: Unser Fleisch und die
Menschenfurcht.’
Deshalb wurde der
Heilige auch nicht müde, die heilige Reinheit zu empfehlen und Mittel zur
Bewahrung dieser Tugend der Engel anzugeben. Das entgegengesetzte Laster wollte
er nicht einmal genannt haben. Nur über Anziehendes und Nachahmenswertes sollte
gesprochen werden.“ (Seelbach, 75)
„Die Tugend
der Keuschheit ist so schön, so angenehm in den Augen GOTTES, dass ich zu
keiner Zeit und unter keinen Umständen jene unbewacht lasse, die sie besitzen.“
(Seelbach, 76)
„Don Bosco führte eine Reihe von Mitteln an, die geeignet sind, uns zu helfen, den großen Schatz der Reinheit zu bewahren. Auf einem Zettel, den Don Bosco dem jungen Michael Magone überreichte, standen fünf Andenken des hl. Philipp Neri für seine Jungen, um die Tugend der Reinheit bewahren zu können: ‚Schlechte Gesellschaft meiden, den Körper nicht zu üppig nähren, den Müßiggang fliehen, häufig beten, die hl. Sakramente oft empfangen und besonders: häufig beichten.’“ (Seelbach, 76)
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